Wo ist Rebecca?
Schülerin verschwand Mitte Februar
Berlin Fünf Monate liegt das rätselhafte Verschwinden der 15-jährigen Schülerin Rebecca aus Berlin-Neukölln zurück – und der Fall beschäftigt die Ermittler noch immer stark. „Die Ermittlungen laufen weiter“, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, auf Anfrage. „Es ist kein Cold Case, im Gegenteil.“Als Cold Case („kalter Fall“) werden Fälle bezeichnet, in denen Ermittlungen nach längerer Zeit ohne Ergebnis geblieben sind. Zum Vorgehen und etwaigen neuen Erkenntnissen machte Steltner aber keine Angaben.
Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass Rebecca getötet wurde. Sie ist seit dem 18. Februar verschwunden. Zuletzt war sie im Haus ihrer ältesten Schwester und ihres Schwagers. Die Ermittler nehmen an, dass sie das Haus nicht lebend verließ. Der Verdacht fiel auf Rebeccas Schwager: Er war in U-Haft, kam allerdings wenig später wieder frei. Rebeccas Familie beteuerte seine Unschuld. Über Wochen hatten Einsatzkräfte aufwendig, aber erfolglos in Wäldern und an Seen im brandenburgischen Umland nach Rebecca gesucht. Nach Aufrufen waren rund 2000 Hinweise eingegangen. Die Zahl stagniert inzwischen.
Ein anderer Vermisstenfall aus Berlin zeigt derweil, dass Aufklärung auch nach längerer Zeit möglich ist: Fast 13 Jahre nach dem Verschwinden Georgine Krügers wird ab Ende des Monats ein 44-Jähriger wegen Mordes und Vergewaltigung vors Landgericht kommen. Die Leiche Georgines ist bis heute nicht gefunden. Der Beschuldigte ist ein Familienvater aus der Nachbarschaft der damals 14-Jährigen.