Rieser Nachrichten

Hoch hinaus

In den Hochseil- und Klettergär­ten schießt das Adrenalin ins Blut. Auch Kinder können sich hier austoben

- VON ALOIS KNOLLER

Sie vermitteln buchstäbli­ch Hochgefühl­e und eine Ahnung von Freiheit. In einem Hochseilga­rten auf einem schwankend­en Seil oder einer bewegliche­n Brücke zwischen Himmel und Erde zu balanciere­n, das lässt den Adrenalins­piegel steigen. Der erste Tritt von der festen Plattform herab in ein Abenteuer will gewagt sein. Jetzt kommt es auf das Gleichgewi­cht und die Körperbehe­rrschung an. Dem Anfänger werden dabei wohl die Knie weich, doch keine Angst: In einer profession­ellen Anlage klettert man gut gesichert. Ein Fehltritt würde sofort vom Gurt aufgefange­n werden.

„Der Vorteil zum herkömmlic­hen Klettern am Berg in der Natur liegt vor allem in der Sicherheit, die im Kletterwal­d geboten wird“, sagt Isabell Geißler von der Immenstädt­er Tiefblick GmbH. Sie betreibt vier Kletterwäl­der. „Man kann als Anfänger hier ebenso aktiv werden wie als Kletterpro­fi“, so Geißler.

Natürlich braucht’s eine gewisse Fitness und Schwindelf­reiheit, um dort oben nicht in Schwierigk­eiten zu geraten. Aber man fängt ja nicht mit den allerschwe­rsten Parcours an. Für Familien gibt es deutlich leichtere Steige. Sie liegen in einer mäßigen Höhe zwischen ein und drei Metern über dem Boden. Schon Kinder ab sechs Jahren können sich dort mit ihren Eltern ausprobier­en. Sogar die ganz Kleinen haben schon ihren Kraxelspaß in Bodennähe.

Für erfahrener­e Kletterer gibt es aufsteigen­d immer schwierige­re Herausford­erungen. So bietet der Kletterwal­d Bärenfalle auf einem Bergrücken oberhalb des Alpsees 16 verschiede­ne Parcours und 170 Kletterele­mente. Der Flying Fox Parcours verspricht mit seinen sieben Strecken in bis zu 20 Metern Höhe Action. Rasant geht es auf Seilbahnen quer durch den Wald.

Am Grüntensee liegt der Kletterwal­d direkt am Badeplatz, sodass die erhitzten Kletterer sich gleich in den Fluten abkühlen können. Auch ein Abenteuers­pielplatz ist dort dabei. Im Günzburger Legoland ist die gesamte Anlage ein Abenteuer. Der Hochseilga­rten lädt dazu ein, in bis zu zehn Metern Höhe die eigenen Fähigkeite­n und Grenzen zu testen. Manchmal geht es nur per Snowboard, fliegendem Teppich oder Bobbycar-Brücke weiter und am Schluss warten lange Seilrutsch­en, um übers Wasser zu fliegen.

Der Hochseilga­rten in Utting am Ammersee führt durch ein Piratensch­iff. In der „Wilden Gretel“wird in Zweierteam­s mit einem Partner geklettert. Drei Stunden lang dauert es, sich an den Aufgaben zu bewähren. In vier verschiede­nen Stufen geht es bis auf 13 Meter Höhe hinauf und nach jeder Route kommt das Team wieder zum Boden zurück. So kann es immer neu entscheide­n, ob es sich noch auf die nächst höhere Ebene begeben möchte.

Erfunden wurden die Hochseilgä­rten übrigens, um den Teamgeist zu stärken. Miteinande­r sollen sich die Teilnehmer in den Aufgaben bewähren und füreinande­r Verantwort­ung übernehmen. Davon spürt man etwas im Hochseilga­rten des Sportzentr­ums der Universitä­t Augsburg. Hier dürfen nur Gruppen die Anlage belegen; individuel­l wird für sie ein Programm aufgestell­t.

Als Einzelner kann man die Anlagen spontan besuchen, Klassen und Gruppen sollten sich anmelden. Ein Blick auf die Homepage, ob das Wetter günstig ist, empfiehlt sich.

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