Weiter kein deutscher Sieger
Australier Ewan gewinnt Tour-Etappe
Toulouse André Greipel verschwand enttäuscht direkt unter die Dusche im Teambus, die Freudenschreie seines alten Lotto-Rennstalls nebenan dürfte er aber kaum überhört haben. Sein Nachfolger Caleb Ewan feierte seinen ersten Tour-Etappensieg und verdrückte einige Freudentränen mit Roger Kluge. „Ich bin superhappy, er ist superhappy, besser geht es nicht“, sagte der deutsche Helfer Kluge nach dem Sieg, der auf der Ziellinie am Mittwoch nur hauchdünn vor dem Niederländer Dylan Groenewegen gelang.
Routinier Greipel kam bei der Massenankunft auf der neunten Etappe von Albi nach Toulouse einen Tag nach seinem 37. Geburtstag nicht über einen enttäuschenden 37. Platz hinaus und muss seine Chancen auf einen Überraschungscoup bei dieser Tour de France wohl endgültig begraben. Der Rostocker lag beim Finale zwar aussichtsreich in Position, musste den Sprint nach 167 Kilometern dann aber vorzeitig abbrechen und wurde durchgereicht. Den Sieg holte sich Ewan vor Tony-Martin-Teamkollege Groenewegen und dem Italiener Elia Viviani. „Er hat wieder alles richtig gemacht. Wir hatten weiter Vertrauen in ihn. Das ist eine riesige Erleichterung“, lobte Kluge.
Bei den Deutschen ruhen die Hoffnungen in der Sieglosigkeit immer mehr auf dem Gesamtfünften Emanuel Buchmann. „Die Beine haben sich gut angefühlt nach dem Ruhetag. Es sollte schon passen für morgen“, sagte der Ravensburger. Buchmann fuhr auf der Flachetappe mit zwei leichteren Bergprüfungen locker mit dem Hauptfeld ins Ziel und liegt weiter 1:45 Minuten hinter Alaphilippe auf Platz fünf.
Ab Donnerstag (11.50 Uhr/ One und Eurosport) wird es für die deutsche Gesamthoffnung Buchmann und Vorjahressieger Geraint Thomas vom Team Ineos wieder ernst. Auf den 209,5 Kilometern von Toulouse nach Bagnères-de-Bigorre stehen die ersten schweren PyrenäenPässe auf dem Programm.