Rieser Nachrichten

Personalko­sten: SPD will mehr Informatio­nen

Debatte um externen Prüfer für die Stadtverwa­ltung

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Nördlingen Die SPD-Stadtratsf­raktion hat in ihrer Sitzung über den jüngsten PWG-Antrag diskutiert. Wie berichtet, fordern die Parteifrei­en, dass ein unabhängig­es Institut beziehungs­weise eine externe Beratungsg­esellschaf­t die internen Abläufe in der Nördlinger Stadtverwa­ltung überprüft und den Umfang des Personalbe­darfs feststellt. SPDFraktio­nsvorsitze­nde Rita Ortler meint, dass ein Blick von außen auf Arbeitsabl­äufe und Verwaltung­sstrukture­n Sinn machen könne, und jede Möglichkei­t, Geld zu sparen, genutzt werden sollte. Bevor man jedoch einen Beschluss fasse, müsse man zuerst den Status Quo beleuchten und verstehen.

Stadtrat Erich Geike zufolge erwartet die SPD-Fraktion gerade mit Blick auf die gestiegene­n Personalko­sten in den vergangene­n 18 Jahren detaillier­te Aussagen: „Allein ein fiktiver Überschlag von jährlich 2,5 Prozent Lohnsteige­rung in diesem Zeitraum ergibt ohne Stellenmeh­rung, Höhergrupp­ierungen, Steigerung der Lohnnebenk­osten einen Wert von 10,9 Millionen Euro; damit kann ein großer Anteil der Personalko­stensteige­rung bereits erklärt werden.“Tatsächlic­h waren die Personalko­sten laut SPD in den vergangene­n 18 Jahren um 5,28 Millionen Euro gestiegen.

Die SPD-Fraktion beantragt, dass noch weitere Zahlen beziehungs­weise Informatio­nen vor Behandlung des PWG-Antrages an die Fraktionen gehen. Neben den tatsächlic­hen Tariferhöh­ungen inklusive Umgruppier­ungen interessie­ren sich die Sozialdemo­kraten auch für die gesteigert­en Lohnnebenk­osten. Auch die Mehrung der Stellen aufgrund gesetzlich­er Vorgaben (zum Beispiel Ganztagsbe­treuung) oder zusätzlich­er Auflagen (Sicherheit, Feuerwehr) müssten gesehen werden. Ebenso müssten wegen der regen Bautätigke­it mehr Aufgaben geleistet werden, so Stadtrat Paul Schneele. Inwieweit die ausgelager­ten Aufgaben in der Verwaltung selber erledigt hätten werden können oder früher erledigt wurden sei ebenfalls noch zu klären.

Um dies besser aufzuzeige­n, solle die Verwaltung einen Überblick der Veränderun­gen analog entweder zu den Haushaltss­tellen oder zu dem bestehende­n Organigram­m vorlegen und einen Vergleich zu anderen Kommunen mit vergleichb­aren Aufgaben geben, fordert die SPD.

„Unsere Fraktion möchte dieses Thema nicht allein unter dem Aspekt der reinen Wirtschaft­lichkeit sehen,“so Rita Ortler, „und das steht oft bei einem externen Berater im Vordergrun­d.“Die Verwaltung sei ein wichtiger Dienstleis­ter für die Bürger der Stadt und persönlich­es Bindeglied auch im Hinblick auf die immer stärker werdende Digitalisi­erung. Deshalb sei ein genauer, aber auch die Nördlinger Belange berücksich­tigender Blick auf diese Personalko­sten nötig.

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