Ozapft is’ beim Fest der Feste
Bei Kaiserwetter eröffnete Oberbürgermeister Armin Neudert gestern das Freiluft-Spektakel. Mehr als 30 000 Besucher werden bis zum Samstag erwartet. Auf was Sie sich freuen können
Donauwörth Prächtig das Wetter, gut die Laune: Donauwörths Oberbürgermeister Armin Neudert eröffnete gestern das Reichsstraßenfest. Und sofort strömten die Menschen auf die Festmeile, die bis zur letzten Minute verschönert wurde. Seither fließen Bier und Wein, lässt sich an den Tischen kaum ein freier Platz finden. Das Reichsstraßenfest in der Altstadt ist ein Event mit großer Ausstrahlung. In den kommenden Tagen bis Samstag erwartet die Stadt gut 30 000 Besucher.
„Es ist angerichtet“, lautete gestern Mittag die Devise. „Wir haben positive Erwartungen“, sagte Florian Britzelmeir, der am KölschStand des Kiwanis-Clubs mit Mitstreitern letzte Hand anlegte. Kleiner ist er diesmal gefallen, der Stand, dessen exotisches Bierangebot immer ein Hit beim Reichsstraßenfest war. „Aber unser sonstiger Stand war nicht einsatzfähig“, erzählte Britzelmeir. Nichtsdestotrotz ordneten die Kiwanis die gleiche Zahl an Fässern. „Gut möglich, dass das Kölsch schon am Samstag nachmittag ausverkauft sein wird.“Bisher sei es jedenfalls immer so gewesen. Ein Nachordern bei der Brauerei Früh in der Domstadt sei nämlich nicht möglich.
Dieses Problem hat Lorenz Gumpp nicht. Er kann so viele Rahmflecken anbieten wie gewünscht werden. „Jeden Tag ist allerdings Nachschub notwendig.“Die Rahmflecken werden direkt in der Biergarten-Hütte im Schatten des Münsters mit Käse und Speck belegt.
Wie beliebt die Veranstaltung ist, könne man schon daran erkennen, dass bereits viele Menschen zum offiziellen Bieranstich gekommen seien, so OB Neudert. Für ihn war es ganz besonderer Moment: Er wird beim nächsten Reichsstraßenfest 2021 nur noch ganz normaler Besucher sein. Die Kandidaten, die für einen Bieranstich dann möglicherweise in Frage kommen, reihten sich schon einmal vor dem Tanzhaus auf. Weil es immer ein Magnet gewesen sei, lohne es sich das Bürgerfest immer wieder zu organisieren.
Der Aufwand ist allerdings gewaltig, einmal ganz vom Sicherheitsaspekt abgesehen. Jochen Konrad vom Ordnungsamt hatte kurz vor der Eröffnung sein Klemmbrett zugeklappt. „Alles abgenommen“, verkündete er. Zuvor war er Stunden unterwegs gewesen, um an jedem einzelnen Stand den Brandschutz zu überprüfen. „Jeder Standbetreiber muss einen intakten Feuerlöscher vorweisen können“, erzählt Konrad.
Etwas verloren kamen sich Jesus Hernandez und seine Familie im bunten Treiben vor. Sie waren als Touristen aus Teneriffa zu Besuch in Donauwörth. Das sonnige Wetter erinnerte sie an die Heimat, das Drumherum eher, wie Jesus Hernandez sagt, an den Karneval auf der Kanarischen Insel. Nur schade, meint er, dass man die schönen Fassaden der Stadt nicht so bewundern kann, wie sie in seinem Reiseführer abgebildet seien. Eigentlich wollte die Familie nur kurz in Donauwörth bummeln, dann entschloss sie sich spontan, ein bayerisches Bier mit einem gebratenem Ochsen vom Spieß zu genießen.