So entsteht das Stadtmauerfest-Buch
Im Buch zur großen Veranstaltung steckt eine Menge Arbeit. Stadtarchivar Wilfried Sponsel musste viele Fotos sichten. Für die Druckerei hatte der Auftrag Priorität
Nördlingen Aus 1500 Fotos musste Stadtarchivar Wilfried Sponsel 213 auswählen. Es waren Bilder von professionellen Fotografen, aber auch Bürger hatten Fotos zugeschickt. Aus all diesen Bildern suchte sich Sponsel die Besten für das Buch zum Stadtmauerfest aus, das nun erhältlich ist.
Der Archivar hat sich seit Anfang Oktober mit dem Werk beschäftigt, er schildert seine Aufgaben: Bei der Auswahl der Bilder spielt auch die Datenschutzgrundverordnung eine Rolle, so habe er sich bei Kinderfotos auch häufiger mal gegen ein Foto entschieden. Die Vorschrift regelt den Umgang mit persönlichen Daten und trat im vergangenen Jahr in Kraft.
Sind alle Fotos ausgewählt, geht es um die Anordnung, auch wenn die Kapitel wie Eröffnung und Empfang, die Umzüge oder der Ausklang mit der Gebetsszene eine Struktur vorgeben. Das Ganze muss noch kommentiert werden – teilweise hält sich Sponsel aber zurück, will lieber die Bilder sprechen lassen. So beispielsweise beim Lichtspiel der St. Georgskirche. Auch die vielen Gruppen versuche man in dem Buch unterzubringen. „Aber alle kann man nicht abbilden“, sagt Sponsel, daher würden alle Gruppen wenigstens in einer Liste aufgeführt. Über die Jahre gesehen gebe es aber immer weniger, die am Fest teilnehmen. Entweder könnten sie den Aufwand nicht mehr stemmen oder sie lösten sich auf. Auch Oberbürgermeister Hermann Faul sagt: „Es wird immer schwerer, die Gruppen herzubringen.“Doch noch sind viele von ihnen im Buch abgebildet.
Wenn alle Bilder platziert und Kommentare geschrieben sind, geht es in die Druckerei. Es gibt eine Präsentation, die einen ersten Eindruck vermittelt. Vier Mal besuchte Sponsel die Druckerei Steinmeier. Er arbeitete eng mit dem Mitinhaber Thomas Volk zusammen. Der sagte, dass der Druck etwa acht oder neun Tage dauere. Gerade jetzt, vor Weihnachten, sei viel los, in der vergangenen Woche habe man eine Million Drucke außer Haus geben müssen: „Wir haben das nicht mehr gepackt.“Das Buch zum Stadtmauerfest drucke man natürlich selbst, das habe Priorität. Volk schildert den Prozess, vier größere Schritte seien nötig: Zunächst müssten die Druckplatten belichtet werden, anschließend erfolge der eigentliche Druck. Danach würden Vorderund Rückseite veredelt, sodass diese glänzten. Letztendlich werden die Seiten gefalzt und mit Kleber gebunden.
Sponsel schätzt, dass er 50 bis 60 Stunden an dem Buch gearbeitet hat. „Das ist eine schöne Anstrengung, man will auch etwas für die Bürger machen“, sagt der Stadtarchivar. Im digitalen Zeitalter sei das Buch etwas Besonderes, jeder mache Fotos mit dem Handy. Hauptamtsleiter Peter Schiele fragt: „Ob man die noch in zehn Jahren auf dem Handy findet?“ Info: Das Buch ist für 15,80 Euro in Nördlingen bei den Buchhandlungen, in der Tourist-Information, beim Fotohaus Hirsch und in Deiningen bei der Druckerei Steinmeier erhältlich.