Mit diesem Trick hält sich angebrochener Rotwein länger
Wir haben es ausprobiert und es funktioniert tatsächlich: Mit der richtigen Aufbewahrung hält sich angebrochener Rotwein mehrere Tage, ohne an Geschmack und Qualität zu verlieren. Wir kennen das: Oft passt zum Abendessen gut ein kleines Gläschen Roter. Doch wir zucken oft zurück, eine Flasche aufzumachen. Meist ist eine ganze Flasche selbst zu zweit zu viel des Guten, geschweige denn, wenn nur einer Lust auf ein Schlückchen hat. Und so verkneifen sich viele Menschen den Genuss. Bei vielen sammeln sich stattdessen geschenkte Weine an und lagern in warmen Wohnungen länger, als ihnen guttut.
Tatsächlich halten offene Rotweine deutlich länger, als viele denken. Vorausgesetzt, man stellt sie schnell und verschlossen in den Kühlschrank. Der Feind des offenen Weins ist Sauerstoff. Doch bei Kühlschranktemperatur laufen die Reaktionen etwa zehnmal langsamer ab als bei Zimmertemperatur. Eine dreiviertel volle Flasche hält in der Regel sieben, eine halb volle bis zu fünf Tage im Kühlschrank. Ist mehr Luft als Wein drin, sind es zwei Tage. Kräftige Rotweine mit viel Tannin halten sich am längsten.
Für Genießer wirklich teurer Weine gibt es inzwischen Argongas zum In-die-Flasche-Sprühen: Das geschmacklose Argon wiegt schwerer als Sauerstoff, legt sich auf den Wein und verhindert die Oxidation.
Die kalte Weinflasche aus dem Kühlschrank stellt man 15 Minuten in warmes Wasser – bis sie auf 16 Grad kommt. Experten nennen das „Chambrieren“, auf Zimmertemperatur bringen, die in früheren Zeiten eher bei 18 Grad lag. Michael Pohl