Sturz in Glitzerschuhen
Neulich in der Tanzstunde. Die Frisur sitzt, die Schuhe nicht wirklich. Es sind jene von der Sorte, die man als Frau eigentlich nur im Sitzen trägt und mit ihnen lässig wippt. Doch die acht Zentimeter hohen Hacken halten mich an diesem Abend nicht davon ab, sie zum Tanzen anzuziehen. Erstens, weil sie so ein schönes Bein machen und zweitens, weil sie so schön glitzern.
Der Disco-Fox ist überhaupt kein Problem. Drehung raus, Drehung rein – ein Kinderspiel. Der Cha-Cha-Cha klappt auch. Da ist schließlich in der Hüfte beinahe mehr Bewegung als an den Füßen. Ganz im Gegensatz zum Jive. Für die schnellen, hüpfenden Schritte bräuchte es eigentlich gut gepolsterte Laufschuhe. Meine Schuhe sind weder gepolstert noch haben sie eine rutschfeste Sohle. Aber sie glitzern! Immerhin!
Dass mir mein tanzuntaugliches Schuhwerk am Ende des Abends ausgerechnet bei einem Walzer zum Verhängnis werden könnte, hätte ich allerdings nicht gedacht. Der erste Takt war noch nicht zu Ende gezählt, da verhakt sich ein Absatz im Schuh des anderen Fußes. Wie der sterbende Schwan gleite ich im Dreivierteltakt in die Arme meines Tanzpartners und schwebe mit ihm, um Balance ringend, über das Parkett.
Die Schräglage wird immer schräger, die Situation immer aussichtsloser, bis schließlich kommt, was kommen muss: Ich liege volle Breitseite auf meinem Rücken, mein Tanzpartner über mir. Glamourös war diese Einlage nun wahrlich nicht. Daran konnten dann leider auch meine Glitzerschuhe nichts ändern.