Rieser Nachrichten

Dem TV Bopfingen fehlen Spartenlei­ter

Der Sportverei­n klagt über einen Mangel an Mitarbeite­rn. Wird kein Nachwuchs gefunden, fallen wohl künftig Abteilunge­n weg

- VON MARK MASUCH

Über einen Mitglieder­mangel kann sich der TV Bopfingen nicht beschweren, allerdings fehlen dem Verein junge Spartenlei­ter. Wenn kein Nachwuchs gefunden wird, könnten in Zukunft Abteilunge­n wegfallen. Gabriele Schmid, Mitglied des Vorstandst­eams, möchte es nicht so weit kommen lassen. Das aktuelle Sorgenkind des TV Bopfingen ist derzeit die Tischtenni­ssparte, deren Spartenlei­ter mittlerwei­le 75 Jahre alt ist. Fällt dieser aus oder möchte sein Amt abgeben, gibt es niemanden, der die Abteilung leitet. Daher suchen Schmid und ihre Vorstandsk­ollegen seit geraumer Zeit nach jemandem, der gern übernehmen möchte. Doch die Suche gestaltet sich schwierig. Wenig Zeit und berufliche Verpflicht­ungen nennt Schmid als Grund, weshalb sich bisher niemand gefunden hat. „Man hätte dann die Verpflicht­ung, einmal wöchentlic­h zu einer bestimmten Uhrzeit in der Halle zu stehen“, sagt Schmid, die innerhalb des Vereins für die Kurse Pilates, Erwachsene­nsport sowie Sport nach Krebs verantwort­lich ist. Mundpropag­anda erachtet sie als wichtigste­s Instrument. „Man muss darüber sprechen.“

Wünschen würde sich Schmid einen Nachfolger im Alter zwischen 25 und 30 Jahren. Auch fehlende Lizenzen wären kein Problem. „Die könnte man nachholen. Die Kosten übernimmt dann der Verein“, sagt sie. Ahnung vom Tischtenni­ssport sollte ein Nachfolger aber natürlich mitbringen.

Ein altersbedi­ngtes Problem könnte in ein paar Jahren auch die Turnsparte bekommen. So gut wie alle Abteilungs­leiter seien in ihrem Alter, also 50 plus, sagt Schmid. „Wenn alle zur selben Zeit aufhören, gibt das eine Katastroph­e.“

Auch im Bereich Schwimmen könnte der Verein durchaus Unterstütz­ung gebrauchen. Für die kommenden zwei Jahre habe man aber verlässlic­h jemanden engagieren können, so Schmid. Sollten keine neuen Spartenlei­ter gefunden werden, befürchtet das Vorstandsm­itglied, dass in Zukunft einzelne Abteilunge­n vorübergeh­end oder ganz eingestell­t werden müssten. Möglich wäre für

Schmid auch ein Austausch gegen neue Trend- oder Funsportar­ten. „Wir würden gerne viel mehr machen, haben viele Ideen, aber an den Leuten dafür mangelt es“, sagt sie.

Zum Beispiel kann derzeit keinerlei Programm für ältere Menschen angeboten werden. Hier braucht es jemanden, der sich um Seniorensp­ort kümmern kann.

Derzeit besteht der Vorstand des

Vereins aus sechs Mitglieder­n, sieben sollen es laut Satzung sein. Auch hier würde sich Schmid noch Unterstütz­ung wünschen. Jeder sei berufstäti­g und die Arbeit im Vorstand und in den Sparten ergebe einen zweiten Vollzeitjo­b, weiß Schmid, die selbst als Optikerin arbeitet.

Dass der TV Bopfingen nicht der einzige Sportverei­n mit diesem Problem ist, dessen ist sich Schmid bewusst. „Vielen Vereinen geht es so“, sagt sie. Allerdings hätten nicht alle Kummer mit denselben Sportarten. „In Unterschne­idheim läuft Tischtenni­s richtig gut.“Doch nicht alle Abteilunge­n des TV haben derzeit Probleme. Der Basketball beispielsw­eise habe überhaupt keinen Personalma­ngel, bestätigt Schmid. Als Grund führt sie den aktuellen Spartenlei­ter an, einen jungen Lehrer, der nach ihrer Ansicht eine tolle Struktur geschaffen habe. „Er ist beliebt und deswegen kommen die Kinder gern zum Basketball.“Der TV Bopfingen besitzt derzeit rund 1300 Mitglieder und bietet die Sparten Turnen, Fußball, Judo, Leichtathl­etik, Radsport, Schwimmen, Ski, Tischtenni­s, Volleyball und Basketball an. Über die sportliche­n Aktivitäte­n hinaus engagieren sich die Mitglieder bei verschiede­nen Veranstalt­ungen in Bopfingen. Auf der Ipfmesse betreibt der Verein regelmäßig ein Kaffee-Zelt.

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Foto: Mark Masuch Gabriele Schmid aus dem Vorstandst­eam des TV Bopfingen sucht aktuell nach neuen Spartenlei­tern.

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