Teamarbeit im Gemeinderat ist ihm wichtig
Amtsinhaber Klaus Schmidt kandidiert als einziger Bewerber für das Bürgermeisteramt in Wechingen. Was er sich für seine dritte Amtszeit vorgenommen hat
Wechingen Bis vor einem Jahr hat er in Wechingen noch ein Schlachthaus im Nebenerwerb betrieben, doch jetzt widmet sich Klaus Schmidt nur noch seinem „Hauptberuf im Ehrenamt“, wie er sagt, dem des Bürgermeisters seiner Heimatgemeinde. Als einziger Kandidat bewirbt sich der 52-Jährige nun für seine dritte Amtszeit im Rathaus. Er ist verheiratet, hat eine Tochter und seine zweite Leidenschaft gilt der Feuerwehr. Seit fünfunddreißig Jahren ist er dabei, war lange Kommandant und fungiert jetzt als Kreisbrandmeister.
Als wichtigsten Grund für seine erneute Kandidatur nennt er die Zusammenarbeit im Gemeinderat. Schmidt schätzt die Teamarbeit und das gute offene Verhältnis mit den Kollegen: „Bei uns gibt es ein sehr gutes Innenverhältnis. Wir sind insgesamt dreizehn Personen und ich habe auch nur eine Stimme. Da muss man ab und zu gemeinsam ein Nein vertreten, obwohl man als Einzelperson ursprünglich anderer Meinung war. Aber das ist gelebte Demokratie.“Die drei Ortsteile mit Fessenheim, Holzkirchen, dem Weiler Speckbrodi und den kleinen Einöden liegen ihm gleichermaßen am Herzen, und so versucht man im Rat, auch alle Dörfer möglichst ausgewogen zu finanzieren. „Diese Einheit spürt man im Gremium“, sagt Klaus Schmidt, „ich bin keineswegs der Alleinunterhalter.“Er hofft, dass es auch nach der Kommunalwahl so harmonisch weitergeht, denn mehr als die Hälfte der bisherigen Räte kandidiert nicht mehr.
Gerne nennt er die Erfolge, die man in den vergangenen Legislaturperioden
zusammen erreicht hat: „Seit 2007 sind wir im Breitbandausbau führend, wir haben einen konkreten Masterplan, den wir so weiterführen.“Auch beim Mobilfunk sei man bestens aufgestellt, der neue Funkmast zwischen Fessenheim und Wechingen habe zu keiner Diskussion im Ort geführt. Ebenfalls seit 2007 gibt es in Wechingen ein Fernwärmenetz: „Aktuell sind 170 Haushalte am Netz, aber wir arbeiten konsequent weiter daran.“In allen Ortsteilen werden Baugebiete ausgewiesen, die Nachfrage sei sehr groß, sagt Schmidt.
Auch um das innerörtliche Flächenmanagement habe man sich intensiv gekümmert, doch um wirklich durchschlagenden Erfolg zu haben, müssten die teilweise unsinnigen Bauvorschriften gelockert werden. Da sieht Schmidt Diskussionsbedarf, der „Wahnsinns-Aufwand“, den die Baugesetze vielen Bauwilligen auferlegten, sei in höchstem Maße kontraproduktiv. Als weiteres „Reizthema“nennt Schmidt den geplanten gemeinsamen Bauhof mit Alerheim. Hier wolle man einen Zweckverband gründen, drohe aber an Vorgaben des Finanzamtes zu scheitern. Das wurmt ihn mächtig und er will alles tun, dass die gute Sache nicht scheitere.
Auch beim Thema Schulverband Deiningen will sich Schmidt weiter mit aller Kraft engagieren: „Hier muss man eben neue Konzepte denken und nicht unter Umständen einfach eine ganze Schule dichtmachen und vielleicht nach Nördlingen verlegen.“Das dürfe nicht sein. Denn das möchte er zum Schluss an die größere Stadt Nördlingen in aller Freundschaft weitergeben: „Die Stadt braucht auch das Umland und nicht nur umgekehrt.“