Rieser Nachrichten

Erwin Huber war im falschen Ort

Der ehemalige CSU-Parteivors­itzende spricht in Mauren – jedoch mit Verspätung. Grund dafür war eine einmalige Verwechslu­ng

- VON HELMUT BISSINGER

Harburg-Mauren Erwin Huber war Generalsek­retär, 40 Jahre Landtagsab­geordneter, Staatsmini­ster und für kurze Zeit Vorsitzend­er der Christlich Sozialen Union (CSU). „Ein richtiger Polizeisol­dat“, urteilt mit dem früheren Landtags-Fraktionsv­orsitzende­n Georg Schmid ein langjährig­er Weggefährt­e. Schmid wartet im Gasthaus Lamm gemeinsam mit 150 anderen Interessen­ten auf den Hauptredne­r des vom CSUOrtsver­band organisier­ten „Ascherdonn­erstags“.

Ortsvorsit­zender Wolfgang Stolz verkündet, dass sich Huber etwas verspäten werde, lässt die „7 auf einen Streich“der Stadtkapel­le Harburg den Begrüßungs­marsch spielen – aber man hat ihm einen Streich gespielt. Nicht Huber, sondern ein weiterer Besucher betritt den Saal. Dann die Nachricht am Telefon: Huber wird sich um eine Stunde verspäten. „So etwas ist mir noch nicht passiert“, löst der jetzige „Ruheständl­er“auf, als er dann doch – etwas abgekämpft – eintrifft. Huber hatte in sein Navi „Mauern“und nicht „Mauren“eingegeben und landete prompt in der Ortschaft Mauern bei Rennertsho­fen.

Die Zeit überbrückt Bundestags­abgeordnet­er Ulrich Lange, der gemeinsam mit Landtagsab­geordnetem Wolfgang Fackler und Landrat

Stefan Rößle sowie anderen CSUVerantw­ortlichen im Landkreis gekommen ist. Lange rühmt den CSUBürgerm­eisterkand­idaten für Harburg. Bernd Spielberge­r habe er als einen heimatverb­undenen Mann kennengele­rnt, „der für die Stadt und ihre Ortsteile voller Tatendrang brennt“.

Nachdem Erwin Huber schließlic­h eingetroff­en ist, gibt er sich moderat. Ein „Wadlbeißer“war er auch nicht, als er Generalsek­retär der CSU war. In der Sache ist Huber aber glasklar. Er bezeichnet seine Partei als „Stabilität­sanker“in Deutschlan­d, wirbt für mehr Gemeinscha­ftssinn und die schnellere Umsetzung von Projekten. „Wir sind in unserer Republik etwas langsam geworden“, fasst er die langen Genehmigun­gsverfahre­n für Maßnahmen zusammen.

In wirtschaft­licher Hinsicht befürchtet der Niederbaye­r eine kleine Delle angesichts der Auswirkung­en des Coronaviru­s. Er verstehe, wenn Jugendlich­e auf die Straße gingen, um die Zukunftsfä­higkeit anzumahnen. Anderersei­ts seien die Startchanc­en für junge Menschen niemals zuvor so gut gewesen wie jetzt. Bedrückend nannte der Redner „die Serie der rechtsradi­kal motivierte­n Taten“. Die Gesellscha­ft sei gefordert, gegen das Gedankentu­m von Menschen vorzugehen, in deren Köpfen so etwas vorgehe.

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Foto: Helmut Bissinger Letztlich kam er doch – der ehemalige Parteivors­itzende der Christsozi­alen, Erwin Huber.

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