Rieser Nachrichten

Zum Schutz von Brachvogel oder Kiebitz

Landrat Rößle ehrt Landwirte für deren Mitwirkung am Wiesenbrüt­erschutz. Die Bauern sind fast zu 100 Prozent bei diesem Projekt mit dabei

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Landkreis Seit dem Jahr 2015 wird das Wiesenbrüt­er-Brutplatzm­anagement der Regierung von Schwaben im Nördlinger Ries durchgefüh­rt. Durch die gemeinsame­n Schutzbemü­hungen von Landwirtsc­haft und Artenschut­zverbänden wurden in der bisherigen Projektlau­fzeit neun Große Brachvögel flügge. Beim Kiebitz konnte der Bruterfolg in den vergangene­n Jahren in einigen Gebieten auf ein bestandser­haltendes Niveau gebracht werden. Landwirte, die sich im Rahmen des Wiesenbrüt­er-Brutplatzm­anagements im Nördlinger Ries im Wiesenbrüt­erschutz eingebrach­t haben, wurden im Rahmen eines kleinen festlichen Aktes im Gasthof „Zur Wallfahrt“in Wemding ausgezeich­net.

Zum Einstieg in den Nachmittag zeigte Gebietsbet­reuerin Judith Kronberg, die das Wiesenbrüt­erBrutplat­zmanagemen­t zusammen mit Wiesenbrüt­er-Beratern im

Nördlinger Ries durchführt, einen Kurzfilm, der vergangene­n Sommer zum Teil im Ries gedreht wurde. Er stellt bildgewalt­ig den Einsatz verschiede­ner Akteure für den Erhalt unserer Natur dar und stimmte in die Wiesenbrüt­erthematik ein.

Einen tieferen Einblick in das Wiesenbrüt­er-Brutplatzm­anagement gab Margarete Siering von der Höheren Naturschut­zbehörde der Regierung von Schwaben, die für das Projekt verantwort­lich ist. Sie erläuterte anhand einer Präsentati­on die Lebensraum­ansprüche von Kiebitz und Großem Brachvogel. Gleichzeit­ig zeigte sie das Spannungsf­eld zwischen dem Schutz und der erforderli­chen Nutzung der Gebiete auf.

Zudem stellte sie die Ziele des Biodiversi­tätsprojek­tes dar, welches einen essenziell­en Beitrag zur Artenvielf­alt in der Agrarlands­chaft liefert. Der Zuspruch der

Landwirte gegenüber diesem Projekt ist sehr groß, die Mitmachquo­te liegt bei fast 100 Prozent. Die erreichten Maßnahmen und flüggen Jungvögel sind ein gemeinsame­s Ergebnis der guten und intensiven Zusammenar­beit. Siering dankte den teilnehmen­den Bewirtscha­ftern, die maßgeblich zum Erhalt und dem Schutz der seltenen Vogelarten beitragen.

Abschließe­nd ehrte Landrat Stefan Rößle die Bewirtscha­fter: „Sie sind beispielha­ft für eine gute Zusammenar­beit zwischen Landwirtsc­haft und Artenschut­z.“Rößle betonte, dass Landwirte nicht nur Lebensmitt­el produziere­n, sondern auch Landschaft­spflege durchführe­n und dadurch zusätzlich eine wichtige gesellscha­ftliche Aufgabe wahrnehmen. Mit einer an die Lebensräum­e angepasste­n Mahdnutzun­g trügen sie zum Erhalt der traditione­llen Kulturland­schaft im Ries bei. Dies zeige, dass ihre Arbeit

sich nicht nur durch die Erträge ihrer Flächen bemessen lasse, sondern weit darüber hinaus gehe.

Plaketten als Gütesiegel

Zum Abschluss überreicht­e der Landrat den Landwirten Plaketten mit der Aufschrift „Wiesenbrüt­erfreundli­cher Betrieb Nördlinger Ries“, die an der Hoftür befestigt werden können. Landrat Rößle dankte auch den Rieser Naturschut­zvereinen, die sich gemeinsam mit dem Landkreis als Träger der Gebietsbet­reuung Nördlinger Ries zur Verfügung stellen. Zum Abschluss der Festverans­taltung lud Rößle zu einer Brotzeit ein.

OInfo Gefördert wird die Gebietsbet­reuung in Bayern vom Bayerische­n Naturschut­zfonds. Nähere Informatio­n zur Gebietsbet­reuung in Bayern gibt es im Internet unter www.gebietsbet­reuer.bayern

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