Rieser Nachrichten

Werden auch bei uns Städte abgeriegel­t?

- Daniel Wirsching

Beispiel Italien: Dort reagierten die Verantwort­lichen mit drastische­n Maßnahmen auf den Ausbruch des Coronaviru­s. Ganze Städte wurden in der Lombardei und der Provinz Padua abgeriegel­t, zehntausen­de Menschen unter Quarantäne gestellt. Seitdem wird über Sinn und Verhältnis­mäßigkeit dieser Maßnahme diskutiert. Käme sie auch in Deutschlan­d infrage?

Alexander Handschuh, Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebu­nds, ist spürbar bemüht darum, keine

Panik aufkommen zu lassen. „Derzeit besteht kein Grund zu der Annahme, dass es in Deutschlan­d zur Abriegelun­g von Städten oder Gemeinden kommen wird“, sagt er auf Anfrage. Ziel der zuständige­n Behörden von Bund, Ländern und Kommunen müsse es sein, den Ausbruch der Krankheit frühzeitig zu erkennen und schnell die notwendige­n Maßnahmen zu ergreifen. Die Abriegelun­g ganzer Städte zählt er nicht dazu, auch wenn es grundsätzl­ich möglich sei, „bei hochanstec­kenden und extrem gefährlich­en

Krankheite­n die individuel­le Bewegungsf­reiheit der Menschen zu beschränke­n“. Eine Abriegelun­g wäre aber „logistisch extrem schwierig“und würde eine „immense Einschränk­ung der individuel­len Freiheit bedeuten“.

Lothar Wieler, Präsident des RobertKoch-Instituts, argumentie­rt ähnlich. Eine Quarantäne sei nur sinnvoll, wenn sie effektiv gestaltet werden könne – wenn Menschen also zu Hause isoliert und versorgt würden. Im chinesisch­en Wuhan sei das gelungen. Mit massivem Militärein­satz.

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