Der neue OB muss Mut machen
Die Wahl eines Oberbürgermeisters ist eine Persönlichkeitswahl. Die Menschen schenken demjenigen ihr Vertrauen, den sie kennen und der bei ihnen einen guten Eindruck hinterlässt. Auch deshalb hat David Wittner das Rennen um die Nachfolge von Oberbürgermeister Hermann Faul für sich entschieden.
Der 37-Jährige war mit einem größeren Bekanntheitsgrad als sein Konkurrent in der Stichwahl, Steffen Höhn, gestartet. Und er begann seinen Wahlkampf früher als der CSUler. Der ging eigentlich schon los, als Wittners Name in der Stadt immer wieder fiel, als es um mögliche OB-Kandidaten ging. Schon damals wurde der 37-Jährige beobachtet, schon damals war er in der Stadt präsent, schon damals lernten ihn viele neu kennen. In den folgenden Monaten präsentierte sich Wittner energisch, durchsetzungsstark, teamorientiert und durchaus auch mal angriffslustig. Stets machte er deutlich, dass er unbedingt Nördlingens neuer Oberbürgermeister werden wolle.
Nun wird er es ab Mai sein – und das Amt in denkbar schwierigen Zeiten antreten. Niemand kann derzeit vorhersagen, welche Folgen die Coronakrise für Nördlingen und die Bürger der Stadt haben wird. Die Optimisten sagen, dass sich alles schnell wieder einpendelt, dass die Delle nicht so groß sein wird. Den Pessimisten mag man in diesen Zeiten gar nicht mehr zuhören. Sicher ist: Wittners Trainerqualitäten werden gefragt sein. Er wird den Menschen in den ersten Wochen, ja vielleicht Monaten seiner Amtszeit vor allem Mut machen müssen. Und er wird Wege finden müssen, wie die Nördlinger Altstadt lebens- und liebenswert bleibt.
Es gibt einfachere Aufgaben.