Tulpen für die Tonne?
Frühling Corona macht Blumen überflüssig und Gärtner erfinderisch
Tulpen, Narzissen, Primeln: Der graue Winter ist vorüber und Frühlingsblumen sorgen für die ersten Farbtupfer des Jahres. Doch in Vasen oder auf Balkonen, wo die bunte Blütenpracht normalerweise zur Schau gestellt und bestaunt wird, herrscht gerade gähnende Leere.
Wie kann das sein? Blumen sind doch das ideale Geschenk. Ein Besuch bei Oma und Opa steht an? Rasch noch einen Strauß frischer Tulpen im Blumenladen kaufen. Ostern steht vor der Tür? Ein paar Osterglocken verschönern jeden Festtagstisch. Und was ist mit Geburtstagen, Hochzeiten, Kommunionen, Konfirmationen oder Muttertagen?
Blumen gehen einfach immer, ob als Geschenk oder Deko.
Das war vor Corona. Jetzt ist alles anders. Besuche sind verboten. Gerade bei Oma und Opa, die zur Risikogruppe gehören. Größere Feiern fallen aus oder finden nur im Kleinen statt. Wer braucht da noch Blumen? Vielleicht derjenige, der in Zeiten von Ausgangssperre und Homeoffice allein zu Hause sitzt und sich über einen Farbklecks in den eigenen vier Wänden freuen würde? Doch beim Blumenkauf für sich selbst stellt sich schnell Ernüchterung ein. Blumenläden, Gartencenter, Baumärkte: Alles geschlossen. Wer auf den
Supermarkt hofft, hofft vergebens: Die Blumenständer dort sind oft leer, die Transportwege für die häufig aus dem Ausland kommenden Blumen abgeschnitten. Dank Corona. Das schmerzt besonders die holländischen Gärtner mit ihren riesigen Feldern. Denn nur wegen Corona hören die Blumen nicht auf zu wachsen. Den Gärtnern bleibt da neben einem Milliardenverlust nur eins: Tulpen für die Tonne zu produzieren. Oder? Die bayerischen Gärtner wollen das nicht hinnehmen. Ihre Alternative? Ein Lieferservice. Blumenliebhaber können sich also doch auf volle Vasen freuen.