Corona-Tote in einem Seniorenheim
In Harburg sterben innerhalb weniger Tage acht Bewohner
Harburg Eine auffällige Häufung von Todesfällen im Seniorenheim der Diakonie in Harburg beschäftigt nun die Behörden. In jedem Fall war ein Teil der Gestorbenen offenbar mit dem Coronavirus infiziert.
Seit Samstag starben in der Einrichtung insgesamt acht Personen, so das Landratsamt. Einige wurden der Behörde zufolge mittlerweile auf das Virus getestet. „Das Gesundheitsamt arbeitet mit Hochdruck daran, die näheren Umstände aufzuklären“, heißt es in einer Pressemitteilung, die gestern am frühen Abend versendet wurde.
Gertrud Beck, Vorsitzende des Diakonievereins Harburg und Umgebung, bestätigte gegenüber unserer Zeitung die Vorgänge. Die Gestorbenen seien alle über 80 Jahre alt und durch Vorerkrankungen gebrechlich gewesen. Man sei sehr bedrückt übr die Situation. Dem Vernehmen nach bestätigte sich bis Dienstag der Corona-Verdacht bei mindestens zwei der Gestorbenen. Inzwischen seien auch zwei Beschäftigte des Seniorenheims und eine Mitarbeiterin der angegliederten Sozialstation positiv auf das Coronavirus getestet worden, berichtet Gertrud Beck.
Das Heim verfügt insgesamt über 48 Plätze. Die seien aber bereits seit ein paar Wochen nicht mehr alle belegt,
Doppelzimmer nur noch mit einer Person belegt
so die Vorsitzende. Im Hinblick auf drohende Covid-19-Infektionen habe man beispielsweise damit begonnen, Doppelzimmer nur noch mit einer Person zu belegen. Als Vorsichtsmaßnahme seien zuletzt auch keine Besucher mehr in das Heim gelassen worden.
Die Stimmung beim Personal sei „sehr angespannt“. Die Mitarbeiter seien „an der Grenze“. Das Landratsamt teilte mit, „sobald es neue Erkenntnisse gibt, werden wir entsprechend informieren“.