Das christliche Wort
Jetzt wird sie einem doch manchmal etwas lang, die veranstaltungslose Zeit. Geht es Ihnen auch so, dass Sie gelegentlich denken: Heute wäre eigentlich…? Vom 15.-17. Mai wäre Ökumenischer Kirchentag Donau-Ries in Donauwörth. „Ihr seid das Salz der Erde“(Mt 5, 13) stand als Motto über diesen Tagen. Der Werbeaufkleber ziert noch mein Auto. Viele haben lange geplant, Unzählige hätten mitgewirkt: in Chören und als Ordner, beim Ausschank und mit Kuchenspenden, als Liturgen und als Standbestücker. Noch mehr wollten miterleben, mitdiskutieren, mitfeiern – Konzerte und Kabarett, Podiumsdiskussion und Frauenmahl, Biergarten und Kirchenmeile, Friedenslauf und Seelsorge, Bibelarbeit und Gottesdienste… Ein großes gemeinsames Fest sollte es werden.
Das Programm wäre bunt und vielfältig, manchen vielleicht zu unübersichtlich gewesen. Aber die Struktur, die den Rahmen für alles festgelegt hat, war ganz klar. Gottesdienste, Andachten und Bibelarbeiten haben das Gerüst gebildet, an dem sich alles andere ausgerichtet hat. Das ist eine hervorragende Ordnungsmethode – nicht nur für den Kirchentag. Sich immer wieder an Gottes Wort auszurichten, sich Zeit zu nehmen zum Nachdenken und zum Auftanken, die Seele zur Ruhe kommen zu lassen, seinen Dank und seine Freude, seinen Kummer und seine Verzweiflung vor Gott zu bringen und gestärkt zu werden für den nächsten Schritt. Das gibt Halt und Orientierung für den Alltag. Gerade jetzt, wenn nichts mehr so ist, wie es vor ein paar Wochen noch war, brauchen wir das. Das hat Menschen zu allen Zeiten getragen. Das trägt auch uns, wenn wir „Salz der Erde“sein sollen und wollen.
Der Kirchentag ist erst mal abgesagt. Wann wir ihn feiern werden, wissen wir noch nicht. Wie das Programm dann aussehen wird, werden wir sehen. Was bleiben wird, ist die Basis: Gottes Wort. Und die Vorfreude auf ein großes gemeinsames Fest.