Eiskalter Hargreaves
Die Spannung im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion war an diesem 23. Mai 2001 kaum zu überbieten. Im Champions-League-Finale zwischen dem FC Bayern und dem FC Valencia musste das Elfmeterschießen entscheiden. Ich fieberte auf der Gegentribüne mit, als es beim Stand von 2:2 mucksmäuschenstill in der Arena wurde. Bayern-Keeper Oliver Kahn bereitete sich auf den nächsten Schützen vor, da fingen ich und meine neben mir zitternde Bekannte gemeinsam an, „Olli, Olli“zu skandieren. Gefühlt stimmten sofort alle Bayern-Fans mit ein, Kahn wehrte den Schuss von Carboni ab und blieb später auch gegen Kily González Sieger. Der Jubel über den 5:4-Sieg war bei mir und allen um mich herum riesengroß. Auf der Pressekonferenz, an der ich durch Zufall teilnehmen durfte, lobte Bayern-Trainer Otmar Hitzfeld die Kaltschnäuzigkeit von Owen Hargreaves beim Elfmeterschießen. Doch der hatte gar nicht geschossen, wie mir der damalige AZ-Sportchef Franz Neuhäuser auf Nachfrage bestätigte. Das war aber da ohnehin egal. Walter Brugger