Rieser Nachrichten

An der Stadtmauer eröffnet ein Biergarten

Es gibt Bier und Würste wie auf der Mess’ – und der OB sticht das erste Fass an

- VON PHILIPP WEHRMANN

Nördlingen Die ersten Holzhütten sind schon aufgebaut. Zu dem Garten, der direkt am Löpsinger Tor liegt, führt ein kleines Tor. Normalerwe­ise dient das Areal der Jugendarbe­it. Jetzt wird daraus ein Biergarten – aber nur auf Zeit.

Gerade in der Krise müsse man kreativ sein, sagt Christoph Groß. Seine Bar, den Schwarzen Hirsch, darf er nach wie vor nicht öffnen. Und auch der Gastronom Uli Wenger, Chef des Wengers Brettl, sagt, dass die Krise für die Gastronomi­e lange nicht überstande­n sei. Deshalb hatten die benachbart­en Wirte eine Idee, wie sie die Krise nutzen können: Ein Biergarten namens „Hirschgart­en“soll es werden.

Die Außensitzp­lätze in der Stadt reichen nicht aus, sagt Groß, deshalb wollen sie ein zusätzlich­es Angebot schaffen. Neben den beiden werden sich auch die Metzgerei Goschenhof­er und die Fladenpira­ten am „Hirschgart­en“beteiligen. Es soll Messbier vom Fass, MesswürsUn­ternehmen te, Messkäse, Wurstsalat, Fladen der Fladenpira­ten und antialkoho­lische Getränke geben.

Das Gelände der Stadt sei ideal, weil es genügend sonnige und schattige Plätze gebe. Insgesamt sei das Grundstück 2300 Quadratmet­er groß, man nutze aber nur etwa 1000, um den Nachbarn nicht zu nahe zu kommen. Alle von ihnen seien dem Vorhaben gegenüber aufgeschlo­ssen gewesen – zwei hätten ihnen sogar sofort einen Strom- und Wasseransc­hluss zur Verfügung gestellt. Zwei

stellen Ausrüstung für die Stromverso­rgung und einen Kühlwagen. „Das ist eigentlich nicht meine Art, aber diese Hilfsberei­tschaft hat mich zu Tränen gerührt“, sagt Wenger.

Der Bauausschu­ss des Stadtrates hatte dem Vorhaben vergangene Woche zugestimmt – auch wenn aus dem Gremium Zweifel geäußert wurden, ob das die Konkurrenz in der ohnehin angeschlag­enen Gastronomi­e erhöhe. Groß hält diese Bedenken für unbegründe­t. „Wenn in Nördlingen etwas los ist, hat jeder in der Stadt etwas davon.“Der Hirschgart­en öffnet – so der derzeitige Plan – donnerstag­s bis samstags von 16 bis 20 Uhr. Wenn bei ihnen Schluss ist, werden viele ihrer Besucher noch andere Orte in der Stadt besuchen, vermutet der Wirt.

In einem Punkt waren Stadtrat und Bauamt deutlich: Die Genehmigun­g sei eine absolute Ausnahme und nur wegen der außergewöh­nlichen Umstände möglich. Nach dem Ende der Pandemie werde es keinen Biergarten auf dem Gelände geben.

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Foto: Philipp Wehrmann Uli Wenger (links) und Christoph Groß eröffnen demnächst gemeinsam den „Hirschgart­en“am Löpsinger Tor.

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