Orgelmusik zur Marktzeit startet am Pfingstsamstag
Nördlingen Musikfreunde dürfen sich freuen: Die Reihe der Orgelmusiken zur Marktzeit in der Nördlinger St. Georgskirche startet am Pfingstsamstag, 30. Mai, um zwölf Uhr mit einem leicht veränderten Konzept als „Musik und Besinnung zur Marktzeit“. Damit kann das Schutzkonzept für Gottesdienste der Evangelischen Kirche in Bayern angewandt werden. Den Beginn macht – wie es ursprünglich für diesen Termin im Jahresprogramm der Kantorei St. Georg auch vorgesehen war – Klaus Ortler, Kantor von St. Salvator in Nördlingen. Der liturgische Teil beinhaltet Lesung, Gebet und Segen. Liturg ist Pfarrer Martin Reuter.
Englische Komponisten des 20. Jahrhunderts
Das Programm steht unter dem Titel „Englische Orgelmusik des 20. Jahrhunderts“. Ortler spielt sechs charaktervolle und farbenreiche kürzere Stücke von englischen Komponisten, die im 20. Jahrhundert als Organisten, Komponisten und Kirchenmusiker gewirkt ha- ben. Stilistisch bietet sich ein Spektrum von romantisch bis gemäßigt modern.
In St. Georg finden unter Einhaltung der Abstandsregeln derzeit 95 Menschen Platz. Die Plätze sind durch Auflegen der Programme markiert, Familien können natürlich zusammensitzen. Als Eingang ist nur die Türe am Marktplatz geöffnet. Während der Veranstaltung besteht, wie derzeit auch in Gottesdiensten, eine Mundschutzpflicht.
„Wir sind ein im Geiste junger Männerchor“, sagt Bernhard Raab, der 1. Vorsitzende des Sängervereins, bei einem Besuch der RN im Oettinger Zwingerturm, dem sogenannten Vereinslokal des Chores. Doch einigeln wollen sich die Sänger nicht in ihrem hübsch hergerichteten Domizil, das auch der Oettinger Kammerchor als Probenraum nutzt. Hier finden allerdings „nur“die Proben und die offiziellen Versammlungen statt, das gemütliche Beisammensein zelebriert man nach wie vor in den örtlichen Wirtschaften.
„Wir wollen keine Konkurrenz zu unserer Gastronomie schaffen, wir halten zu unseren Wirten“, sagt der Vorsitzende, kommt aber gleich auf sein eigentliches Anliegen zu sprechen: „Wir sind für Männerchöre eigentlich noch recht gut aufgestellt. Unser Altersdurchschnitt ist okay, wir haben Sänger von 40 bis über 80 Jahren.“Die derzeit 28 Aktiven dürfen allerdings, wie so viele Vereine während der CoronaKrise, weder proben noch auftreten. „Das trifft uns schon hart“, sagt Raab, „das geben wir offen zu. Denn unser Verein lebt vom Treffen, vom Austausch, von der Geselligkeit.“
Freundschaft mit dem „Coro Valchiese“liegt brach
Natürlich waren auch für dieses Jahr einige Aktivitäten geplant, so ein Auftritt beim Historischen Markt in Oettingen, das schon traditionelle Frühjahrssingen im Gewächshaus Krippner. Auch das Weinfest im Herbst wird wohl der aktuellen Lage zum Opfer fallen. Auch die seit 35 Jahren überaus aktiv betriebene Freundschaft mit dem italienischen „Coro Valchiese“liegt brach, mit Besuch oder Gegenbesuch wird es voraussichtlich im Jahr 2020 nichts werden. „Vor allem der intensive Kontakt mit unseren italienischen Freunden hält unseren Verein nicht nur im Geiste jung,“erklärt Bernhard Raab, „in Italien hat die Männerchor-Szene noch einen ganz anderen Stellenwert als hierzulande.“
Um dieser Jugendlichkeit auch eine Zukunft zu ebnen, würden sich die Oettinger Sänger über neue Mitglieder freuen, „so eine Art junge Garde um die 30“. Das Repertoire des Chores bietet auch für junge ambitionierte Sänger einiges, denn es wird beileibe nicht nur das traditionelle deutsche Liedgut gepflegt, sondern auch moderne Arrangements wie etwa Titel des kultigen Österreichers Hubert von Goisern haben längst Einzug in den Zwingerturm gehalten. Wer also seine stimmlichen Fähigkeiten einbringen möchte, ist jederzeit willkommen, der Verein bietet ein sogenanntes Schnuppersingen, an dem jeder Interessierte unverbindlich teilnehmen kann, ohne gleich festes Mitglied werden zu müssen. Auch eine neue Dirigentenstelle wird über kurz oder lang zu vergeben sein, denn die langjährige (seit 2003) und verdiente Chorleiterin Ludmilla Hochweiss möchte in absehbarer Zeit etwas kürzer treten und wäre über eine Nachfolgeregelung sehr dankbar.
„Wir sind ein sehr integrationsfreudiger Chor“, sagt Bernhard Raab und fordert alle Interessenten auf, sich auf der Vereins-Webseite über die Liaison von Tradition und
Moderne im Oettinger Chorleben zu informieren. „Es erwarten Sie offene Menschen, herzliche Sängerfreundschaften, Feste, gesellige Abende und natürlich die Reisen zu den Freunden nach Italien“.
Man hofft im Verein, dass nach der Sommerpause der Probenbetrieb wieder aufgenommen werden kann und dann auch mit den Planungen für das nächstes Jahr anstehende Jubiläum zum 160-jährigen Bestehen mit einem Galakonzert im Schloss zusammen mit dem Coro Valchiese als Höhepunkt begonnen werden kann.
ONäheres und alle Informationen unter www.saengerverein-oettingen.de