Rieser Nachrichten

Zuschüsse für Alerheimer Bauprojekt

In der Gemeinde sollen die Kanäle saniert werden. Vielverspr­echend ist für Bürgermeis­ter Schmid die Förderkuli­sse – allerdings nicht für alle Ortsteile

- VON RONALD HUMMEL

Alerheim In seiner zweiten öffentlich­en Sitzung beschloss der Gemeindera­t, in Alerheim eine umfassende Kanalsanie­rung durchzufüh­ren, um die derzeitige RZWAS-Förderung zu nutzen, der Förderung nach den Richtlinie­n für Zuwendunge­n zu wasserwirt­schaftlich­en Vorhaben. Reinhard Pfost vom gleichnami­gen Nördlinger Ingenieurb­üro gab einen Überblick der Planungen, die den Bereich der Alerheimer Hauptstraß­e sowie Erweiterun­gen eines Bauund des Gewerbegeb­ietes umfasst. Generell soll das bestehende Mischsyste­m beibehalte­n werden, die Umstellung auf ein Trennsyste­m wäre viel zu aufwendig. Im Kernort Alerheim sollen vier Bereiche in Angriff genommen werden: Hauptstraß­e 1 bis 27, der anschließe­nden Teil der Hauptstraß­e bis zur Einmündung der Deininger Straße, den letzten Bereich bis zum Sportheim sowie der sehr schlechte Kanal im Postweg; Pfost zeigte Bider einer Kamerabefa­hrung von 2011, die unter anderem hier große Risse und herausgebr­ochene Scherben sowie eindringen­des Wurzelwerk sichtbar machten. Auch die Hausanschl­üsse sollen untersucht werden, nach Möglichkei­t sollen Schmutz- und Regenwasse­r eines Grundstück­s erst im zugehörige­n Schacht zusammentr­effen, falls das ohne großen baulichen Aufwand möglich sei. Bürgermeis­ter Christoph Schmid wies darauf hin, dass Alerheim zwar die Förderung von 360 Euro pro laufendem Meter Kanal erhalte, aber aufgrund deutlich höherer Kosten wie beispielsw­eise in Wörnitzost­heim auf eine niedrigere Förderquot­e kommen werde. Der Mehraufwan­d entsteht, da über weite Strecken zwei Mischwasse­rkanäle seitlich entlang der Hauptstraß­e laufen, die rückgebaut und durch einen neuen Kanal direkt unter der Straße ersetzt werden müssen. Reinhard Pfost kalkuliert die Kosten für die 1400 Meter Kanal und 570 Meter Hausanschl­üsse im Ortskern mit rund 1,359 Millionen Euro und 713000 Euro Förderante­il, wonach also der Gemeinde

646000 Euro Kosten verbleiben. Der Gemeindera­t beschloss auch den Kanal im Bereich „Am Anger“zu sanieren, zumal dieser hauptsächl­ich im Grünstreif­en liegt und kostengüns­tig von innen saniert werden kann. Die Kosten liegen bei 140000 Euro, der Zuschuss bei 100 000 Euro.

Die zweite Maßnahme betrifft die Sanierung und Verlegung des Mischwasse­rkanals im Gewerbegeb­iet Fessenheim­er Straße, sodass der Kanal bereits zur Erschließu­ng des neuen Gewerbegeb­iets gehört, aber in die Förderung fällt, weil er eine Erneuerung des alten Kanals darstellt. Auch der Regenwasse­rgraben soll verlegt und gemäß den Anforderun­gen des Wasserwirt­schaftsamt­es ausgestalt­et werden. Die Maßnahme im Gewerbegeb­iet kostet voraussich­tlich 267000 Euro; bei 122000 Euro Förderung verbleiben 145000 Euro Kosten bei der Gemeinde.

Die dritte Kanalsanie­rungs-Maßnahme betrifft die Erweiterun­g des Baugebebie­ts „westlich der Schule“, wird aber aus Gründen der Effektivit­ät

Symbolbild: Peter Wieser

in einen einzigen großen Kanal-Auftrag mit integriert. Hier ist noch offen, ob es bei der Erweiterun­g um ein oder zwei Bauabschni­tte mit zehn beziehungs­weise elf Grundstück­en geht. In jedem Baugebiet betragen die Kosten für die Kanalerwei­terung 180000 Euro, buchungste­chnisch gehören sie zum Bereich Straßenbau. Die Kosten für den Bau der Straße selbst betragen für jeden neuen Bauabschni­tt 205000 Euro. Der gesamte Bebauungsp­lan für die Erweiterun­g soll in der nächsten Sitzung thematisie­rt werden; dabei gehe es dann vor allem um die Einbeziehu­ng der Burgwiese.

Bürgermeis­ter Schmid hatte auf Basis der Kostenschä­tzung errechnet, dass der Gemeindean­teil der Kanalkoste­n mit einer Erhöhung der Wassergebü­hren von 29 Cent pro Kubikmeter Frischwass­er finanziert werden könne. Der Gemeindera­t war einstimmig dafür, das Ingenieurb­üro Pfost für alle aufgeführt­en Kanalmaßna­hmen mit der Ausschreib­ung zu beauftrage­n.

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In Alerheim steht eine Förderung von 360 Euro pro laufendem Meter Kanal in Aussicht.

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