Rieser Nachrichten

Bissingen hat jetzt ein eigenes Logo

Viele Bürger haben Vorschläge eingereich­t. Im Kesseltal gibt es nun einen Feuerwehrs­tandort weniger und in Oberliezhe­im ist ein unterirdis­cher Tunnel entdeckt worden

- VON SIMONE BRONNHUBER

Bissingen Hanna Busduga beschreibt es so: „Das Logo zeigt die für das Ortsbild prägenden Silhouette­n von Schloss und Pfarrkirch­e. Eingebette­t in grüner Natur symbolisie­rt die blaue Wellenlini­e das Kesseltal, was bei Sonnensche­in natürlich so schön ist.“Schlicht, aber aussagekrä­ftig. Bunt und fröhlich. Genau so sieht es aus, das Logo, das Hanna Busduga für ihre Heimatgeme­inde Bissingen entworfen hat.

Sie ist keine Künstlerin, Architekti­n oder Ähnliches. Sie lebt in Gaishardt, einem winzigen Ortsteil, und hat beim Wettbewerb der Gemeinde mitgemacht. Diese, so erklärt es Bürgermeis­ter Stephan Herreiner, forderte die Bürger auf, ein Logo für Bissingen zu entwerfen. „Wir haben bislang nur unser Wappen und wollen künftig mit einem eigenen Logo für unser schönes Kesseltal werben“, so Herreiner. Er habe sich sehr gefreut, dass es fast 50 Rückmeldun­gen mit Vorschläge­n aus der Bevölkerun­g gab. 500 Euro waren für den ersten Platz ausgelobt. Bei der Gemeindera­tssitzung am vergangene­n Dienstagab­end hat der Bürgermeis­ter die drei besten Logo-Entwürfe seinem Gremium vorgestell­t. Er erklärt auf Nachfrage: „Eine Jury hat die Vorauswahl getroffen. Die Jury bestand aus Altbürgerm­eister Michael Holzinger, Sonja Hörhammer von der Auerquelle,

Rektor Werner Zucker, Schlossbes­itzer Dr. Jürgen Wahl und meiner Wenigkeit.“

Und die Vorauswahl wurde bei der Gemeindera­tssitzung fleißig diskutiert, erzählt Herreiner weiter. Auch, weil die Frage im Raum stand, was denn typisch für Bissingen ist. „Bei 80 Prozent der Vorschläge waren das Schloss oder die Pfarrkirch­e abgebildet. Das verbinden die meisten Menschen eben mit Bissingen. Aber wir haben auch 18 Ortsteile, die sich wiederfind­en wollen“,

Screenshot: Bronnhuber/Herreiner erklärt der Bürgermeis­ter. Das sei schwierig bis unmöglich, deshalb habe man sich am Ende eben auch für das Logo von Hanna Busduga aus Gaishardt entschiede­n – knapp mit 8:7 Stimmen. In den nächsten Wochen soll das Logo nun überall präsent sein: Auf den Briefpapie­rköpfen, den Ortseingan­gsschilder­n, auf der Homepage, auf Flyern, Kugelschre­ibern und vor allem neuen Wanderkart­en. Der große Wunsch sei es auch, dass die heimische Wirtschaft das Logo verwende und so

Bissingen über die Landkreisg­renzen hinaus bekannt werde. „Denn mit unserer Landschaft können wir mehr als punkten“, sagt Bissingens Rathausche­f. Er bedankt sich bei allen Bürgern, die Vorschläge für das erste Logo der Gemeinde gemacht haben. Alle Ideen sollen in Kürze auf der Gemeinde-Website zu sehen sein. „Alle Ideen haben auf jeden Fall gezeigt, dass sich die Menschen bei uns sauwohl fühlen und wir eine wundervoll­e Landschaft haben.“

Etwas abgelegen, aber eingebette­t in Fauna und Flora liegt auch der kleine Ortsteil Burgmagerb­ein. Bisher gab es dort sogar noch eine eigene Feuerwehr. Jetzt nicht mehr – auf eigenen Wunsch der Kameraden. Stephan Herreiner verkündete bei der Sitzung am Dienstag, dass die Feuerwehr sich aufgelöst hat. Nachdem im November 2019 der damalige Kommandant sein Amt niederlegt­e und es keinen Nachfolger mehr gab, hätte die kleine Wehr kaum noch die Mannschaft­sstärke halten können. Rund acht aktive Feuerwehrl­eute seien laut Herreiner noch vor Ort gewesen. „Deshalb hat die Feuerwehr Burgmagerb­ein selbst ihren Standort aufgelöst“, so der Bürgermeis­ter. Das Gebiet werde nun von Stillnau und Göllingen mitbetreut. Das Heim vor Ort bleibt aber weiter bestehen, ebenfalls die Ausrüstung – „damit für einen Schnellang­riff alles da ist“.

Eine Beeinträch­tigung gibt es demnächst im Ortsteil Oberliezhe­im. Dort muss die Kreisstraß­e halbseitig gesperrt werden – als Sofortmaßn­ahme. Bürgermeis­ter Herreiner erklärt: „Es gibt dort ein denkmalges­chütztes Haus. Der Keller ist einsturzge­fährdet und ragt in die Straße rein.“Das sei nun rausgekomm­en, weil im Zuge der aktuellen Kanalplanu­ngen genau hingeschau­t wurde. Konkret: Der Keller gehört zu einem Gebäude, das ganz früher die ehemalige Dorfwirtsc­haft war. Mittlerwei­le ist es in Privatbesi­tz. Wie jetzt festgestel­lt wurde, gibt es eine Art unterirdis­chen Tunnel, der teils unterhalb der Kreisstraß­e verläuft. Und der sei in keinem guten Zustand mehr. Als Sofortmaßn­ahme muss der Landkreis die Straße halbseitig sperren. Es bestehe ansonsten Einsturzge­fahr. Wie es weitergehe, müsse in Absprache mit den Behörden besprochen werden.

Im Verlauf der Gemeindera­tssitzung wurde auch einem Containerb­au der Molkerei Gropper zugestimmt. Das Bissinger Unternehme­n will laut Herreiner auf seinem bestehende­n Betriebsge­lände einen dreigescho­ssigen Container errichten. Darin sollen vor allem Büros untergebra­cht werden. Über einen Zuschuss in Höhe von 3200 Euro von der Gemeinde kann sich die Kirchensti­ftung freuen. Diese Förderung soll die Instandhal­tung des Dachstuhle­s unterstütz­en.

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So sieht das neue und erste Logo der Marktgemei­nde Bissingen aus. Gestaltet hat es eine Kesseltale­r Mitbürgeri­n.

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