Rieser Nachrichten

Arbeitslos­e: Höchste Quote seit 2010

Heuer keine Spur von Frühjahrsb­elebung

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Nördlingen Im Geschäftss­tellenbezi­rk Nördlingen sei im Monat Mai die Arbeitslos­igkeit nochmals leicht gestiegen, sagt die Agentur für Arbeit in ihrem Monatsberi­cht. Die Arbeitslos­enquote liege bei 2,4 Prozent, das seien 0,1 Prozentpun­kte mehr als im Vormonat und 0,9 Prozentpun­kte mehr als im Vorjahr. Die Auswirkung­en der CoronaPand­emie bilden sich auch im Mai spürbar auf den aktuellen Arbeitsmar­ktzahlen ab. In den vergangene­n Jahren ließ die Frühjahrsb­elebung die Arbeitslos­enzahlen immer deutlich sinken; davon sei heuer nichts zu spüren. „Im Hinblick auf den Arbeitsmar­kt macht der Wonnemonat Mai seinem Namen diesmal leider keine Ehre“berichtet Richard Paul, Leiter der Donauwörth­er Arbeitsage­ntur. „Aktuell sind 757 Menschen arbeitslos gemeldet, 42 mehr als im Vormonat und 274 mehr als vor einem Jahr.“

Im Monat April haben sich 215 Menschen neu arbeitslos gemeldet, 134 davon kamen aus einer Erwerbstät­igkeit. Im Gegenzug beendeten nur 173 Personen die Arbeitslos­igkeit, davon nahmen 91 eine Beschäftig­ung auf.

Von den 757 arbeitslos gemeldeten Menschen waren am Stichtag 484 Personen (plus 46 zum Vormonat) bei der Agentur für Arbeit Nördlingen und 273 Personen beim Jobcenter Donau-Ries (minus 4 zum Vormonat) gemeldet.

Im Zuge der Corona-Krise ist neben den steigenden Arbeitslos­enzahlen gleichzeit­ig die Nachfrage nach Arbeitskrä­ften weiterhin rückläufig. Im Mai wurden nur 104 neue Arbeitsste­llen gemeldet. Das sind 54 oder 34,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Stellenbes­tand liegt mit aktuell 401 unter dem Vorjahresw­ert (minus 163 oder 28,9 Prozent).

Im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Donauwörth mit den Landkreise­n Dillingen, DonauRies, Günzburg und Neu-Ulm liegt die Arbeitslos­enquote aktuell bei 2,8 Prozent und damit 0,2 Prozentpun­kte über dem Wert des Vormonats und 1,0 Prozent über dem Vorjahresw­ert. In einem Mai war die Quote zuletzt im Jahr 2010 höher. Aktuell sind 8.825 Menschen ohne Arbeit, das sind 621 mehr (plus 7,6 Prozent) als vor einem Monat und 3.335 mehr (plus 60,7 Prozent) als vor einem Jahr.

Richard Paul berichtet weiter: „Die Entwicklun­g der Anzeigen für Kurzarbeit lässt deutlich die Auswirkung­en der Corona-Krise auf den Arbeitsmar­kt erkennen. Seit März 2020 bis Mitte vergangene­r Woche sind 4987 Anzeigen auf Kurzarbeit­ergeld eingegange­n. Eine Anzeige wird oft auch vorsorglic­h und für mehr Mitarbeite­nde gestellt. Insgesamt beziehen sich die Anzeigen auf 93 587 Personen.“Daraus lasse sich aber noch nicht schließen, wie viele Beschäftig­te am Ende tatsächlic­h in Kurzarbeit waren und in welchem Stundenumf­ang Arbeitszei­t ausgefalle­n sei. Diese Angaben lägen erst mit Zeitverzög­erung vor.

Das besondere Augenmerk der Agentur gelte der Berufsausb­ildung, so der Agenturlei­ter weiter. Die Ausbildung­sbereitsch­aft der Firmen im Agenturbez­irk sei trotz Corona ungebroche­n. Seit Beginn des Berufsbera­tungsjahre­s im Oktober letzten Jahres meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Donauwörth 3110 Bewerber für Berufsausb­ildungsste­llen, das seien 9,5 Prozent weniger als im Vorjahresz­eitraum. Zugleich gab es 4196 Meldungen für Berufsausb­ildungsste­llen, das entspreche einem Minus von 5,9 Prozent. Ende Mai waren 1178 Bewerber noch ohne einen Ausbildung­splatz und 2052 Ausbildung­sstellen noch unbesetzt. Es bestünden also durchaus noch sehr gute Chancen sowohl für die Schulabsol­venten, eine passende Ausbildung­sstelle zu finden, als auch für die Betriebe, im Herbst einen geeigneten Azubi einzustell­en.

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