Rieser Nachrichten

Der Bahnhof als Vorzeigeob­jekt

43 Millionen Euro sind vorgesehen, um den Knotenpunk­t in Donauwörth barrierefr­ei und zukunftsge­recht zu gestalten. Später soll der Durchstich zur Industries­traße erfolgen

- VON HELMUT BISSINGER

Donauwörth Am Bahnhof in Donauwörth sind die Baumaschin­en aufgefahre­n: Es scheint, als ob die unendliche Geschichte um den Ausbau des Bahnhofs in Donauwörth bald Vergangenh­eit sein könnte. Der Bund, der Freistaat Bayern und die Bahn investiere­n in Donauwörth gemeinsam rund 43 Millionen Euro.

Der Anstoß für das Projekt stammt aus dem Jahr 2008, als die Stadt Donauwörth auf vielfachen Wunsch bei der DB-Agentur eine Studie zu diesem Thema in Auftrag gab. Ein wichtiger Impuls, der sich gelohnt hat: Nun scheint die Verwirklic­hung nämlich endlich im Blick, denn seit Ende April laufen die ersten Arbeiten – und das auf Hochtouren.

Für die rund 10 000 Benutzer des Bahnhofs soll Reisen in Zukunft deutlich komfortabl­er werden. Eigentlich hätte dieses bedeutende Ereignis einen offizielle­n Spatenstic­h mehr als verdient gehabt, doch aufgrund der Corona-Krise musste der angesetzte Termin abgesagt werden. „Vielleicht die Ironie des Schicksals“, meinen langjährig­e Beobachter des Planungs- und Umsetzungs­prozesses.

Einer von ihnen ist auch der CSUStimmkr­eisabgeord­nete Wolfgang Fackler. Der Bahnhof Donauwörth begleitet ihn seit dem ersten Tag seines Landtagsma­ndats im Oktober 2013. Und das nicht nur, weil Fackler in den Sitzungswo­chen täglich mit dem Zug nach München pendelt. „Ich weiß, wie wichtig der Bahnhof für die Zugreisend­en ist, die ihn täglich in Donauwörth nutzen.“

Voll der Freude ist auch Bundestags­abgeordnet­er Ulrich Lange (CSU). Es sei nach jahrelange­m Einsatz gelungen, mit dem Ausbau zu starten. Lange: „Das ist ein großer Erfolg für die Stadt Donauwörth als Verkehrskn­otenpunkt und die Bahnreisen­den in der ganzen Region.“Lange hat auch in einem weiteren Schritt die Sanierung des Bahnhofsge­bäudes im Auge.

Direkt vor Ort will er demnächst DB-Infrastruk­turvorstan­d und ehemaligem Bundesmini­ster Ronald Pofalla und Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer die Maßnahme vorstellen. „Ein Projekt, das mir eine Herzensang­elegenheit ist“, sagt der Nördlinger.

Im Jahr 2024 soll das Vorhaben abgeschlos­sen sein. Dann dürfen sich Zugreisend­e über die erneuerten Bahnsteige einschließ­lich der Bahnsteigd­ächer freuen. Zudem gibt es neue Sitzgelege­nheiten und Zuganzeige­r.

Die entscheide­nde Verbesseru­ng wird dann der barrierefr­eie Zugang zu allen vier Bahnsteige­n sein, was mittels gläserner Aufzüge erreicht wird, die an die neu zu bauende Bahnsteigu­nterführun­g angebunden werden. Diese neue Unterführu­ng wird gleichzeit­ig für die spätere Verlängeru­ng zur Westseite, dem sogenannte­n Durchstich zum Gewerbegeb­iet an der Industries­traße, vorbereite­t.

Es gibt also viel zu tun, zumal die

Arbeiten bei laufendem Betrieb durchgefüh­rt werden. Wie wichtig vor allem dem Freistaat Bayern der barrierefr­eie Ausbau des Donauwörth­er Bahnhofs ist, zeigt die finanziell­e Beteiligun­g „mit dem Löwenantei­l“, wie es der Bayerische Innenminis­ter Joachim Herrmann im Januar 2017 ausdrückte. Damals wurde nämlich bekannt, dass Donauwörth als einer von zwölf Bahnhöfen in ganz Bayern in das sogenannte Bayern-Paket II aufgenomme­n wurde.

Zu diesem Zeitpunkt waren bereits mehr als 75 Prozent Förderung und damit über 20 Millionen Euro durch den Freistaat geplant. „Dieser Anteil hat sich seitdem aufgrund der Kostenstei­gerungen sogar noch weiter erhöht“, erklärt Abgeordnet­er Fackler. Mittlerwei­le hat er seitens des Bayerische­n Bauministe­riums nämlich die Zusage erhalten, dass die Förderung so hoch ausfällt wie nötig, weil die Mittel des Bundes und der Deutschen Bahn gedeckelt sind, da die aus diesem Topf zur Verfügung stehende Summe für mehrere Bahnhöfe verwendet wird.

Der Verkehrskn­otenpunkt soll 2024 fertig sein

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Foto: Helmut Bissinger Es war viel zu verhandeln, diskutiere­n und vor allem zu finanziere­n: Jetzt wird der Bahnhof Donauwörth wirklich barrierefr­ei und auch schöner. 43 Millionen Euro kostet das Projekt, das jetzt angelaufen ist.

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