Gehwege bei Eisenbahnbrücken in Diskussion
Die Eisenbahnbrücken in Ebermergen sind riskant für Passanten. Bahn lehnt Antrag ab
Harburg Vor etwa 175 Jahren wurden die Eisenbahnbrücken in Ebermergen gebaut. Seitdem haben sich das Verkehrsaufkommen und die Infrastruktur verändert. Aber nicht die Eisenbahnbrücken: Ein kurviger Straßenverlauf, der erst kurz vor den Eisenbahnbrücken die Sicht auf mögliche Fußgänger gewährt. Zumindest einen schmalen Gehsteig gibt es an der Brücke, unter der die Angelgasse hindurchführt. Überhaupt keinen Fußgängerweg gibt es bei der Brücke am Übergang von der Badgasse zur Schäfgasse.
Nun möchte die Stadt Harburg an dieser nicht ungefährlichen Situation etwas ändern. Der Stadtrat und dritter Bürgermeister Patrick Prügel hatte Ende April eine Anfrage bei der Deutschen Bahn gestellt, dass ein sicherer Durchgang für Fußgänger in den beiden Eisenbahnbrücken geschaffen werden soll. „Die Fußgänger sehen den Verkehr nicht und die Autos die Fußgänger nicht“, sagte Prügel nun in der Stadtratssitzung. Die Idee war, den bestehenden Durchbruch zu erweitern und so Platz für den Fußweg beim Übergang von der Badgasse zur Schäfgasse zu schaffen und den bestehenden Weg in der Angelgasse zu erweitern.
Im Gespräch mit der Bahn kristallisierte sich heraus, dass eine Umsetzung frühestens im Jahr 2022 denkbar wäre. In diesem Zeitraum ist ohnehin eine Sperrung der Strecke wegen der Sanierung der Eisenbahnbrücken in Ebermergen geplant. Zudem war die deutsche Bahn in ihrer Planung der Sanierung überrascht, da diese bereits seit mehreren Jahren laufen würden. Wenn es Veränderungen an den Eisenbahnbrücken geben sollte, müsste die Stadt Harburg die Kosten selbst tragen. Ein weiteres Problem: Die Eisenbahnbrücken sind denkmalgeschützt und damit Bauarbeiten schwierig oder sogar unmöglich.
Mehrere Stadträte forderten, dass die Bahn die baulichen Veränderungen an den Eisenbahnbrücken vornehmen müsste. „Die Bahn hat die Gefahrenstelle geschaffen. So kann ein Drittel der Bevölkerung in Harburg
nicht sicher zur Bahn gelangen“, sagte Matthias Schröppel, der Fraktionssprecher der PWG-BGFW. „Es muss mit der Bahn gesprochen werden“, forderte Claudia Müller, die Fraktionssprecherin der SPD-Grünen. Die Polizei wird nun zu der Verkehrssicherheit und aktuellen Lage an den Brücken eine Stellungnahme verfassen und diese an die Bahn senden.
Der Stadtrat beschloss, mit der Bahn in einem engen Kontakt zu bleiben und für die weitere Planung auch eine grobe Einschätzung zu den möglichen Kosten zu erhalten.