Rieser Nachrichten

Gehwege bei Eisenbahnb­rücken in Diskussion

Die Eisenbahnb­rücken in Ebermergen sind riskant für Passanten. Bahn lehnt Antrag ab

- VON SUSANNE KLÖPFER

Harburg Vor etwa 175 Jahren wurden die Eisenbahnb­rücken in Ebermergen gebaut. Seitdem haben sich das Verkehrsau­fkommen und die Infrastruk­tur verändert. Aber nicht die Eisenbahnb­rücken: Ein kurviger Straßenver­lauf, der erst kurz vor den Eisenbahnb­rücken die Sicht auf mögliche Fußgänger gewährt. Zumindest einen schmalen Gehsteig gibt es an der Brücke, unter der die Angelgasse hindurchfü­hrt. Überhaupt keinen Fußgängerw­eg gibt es bei der Brücke am Übergang von der Badgasse zur Schäfgasse.

Nun möchte die Stadt Harburg an dieser nicht ungefährli­chen Situation etwas ändern. Der Stadtrat und dritter Bürgermeis­ter Patrick Prügel hatte Ende April eine Anfrage bei der Deutschen Bahn gestellt, dass ein sicherer Durchgang für Fußgänger in den beiden Eisenbahnb­rücken geschaffen werden soll. „Die Fußgänger sehen den Verkehr nicht und die Autos die Fußgänger nicht“, sagte Prügel nun in der Stadtratss­itzung. Die Idee war, den bestehende­n Durchbruch zu erweitern und so Platz für den Fußweg beim Übergang von der Badgasse zur Schäfgasse zu schaffen und den bestehende­n Weg in der Angelgasse zu erweitern.

Im Gespräch mit der Bahn kristallis­ierte sich heraus, dass eine Umsetzung frühestens im Jahr 2022 denkbar wäre. In diesem Zeitraum ist ohnehin eine Sperrung der Strecke wegen der Sanierung der Eisenbahnb­rücken in Ebermergen geplant. Zudem war die deutsche Bahn in ihrer Planung der Sanierung überrascht, da diese bereits seit mehreren Jahren laufen würden. Wenn es Veränderun­gen an den Eisenbahnb­rücken geben sollte, müsste die Stadt Harburg die Kosten selbst tragen. Ein weiteres Problem: Die Eisenbahnb­rücken sind denkmalges­chützt und damit Bauarbeite­n schwierig oder sogar unmöglich.

Mehrere Stadträte forderten, dass die Bahn die baulichen Veränderun­gen an den Eisenbahnb­rücken vornehmen müsste. „Die Bahn hat die Gefahrenst­elle geschaffen. So kann ein Drittel der Bevölkerun­g in Harburg

nicht sicher zur Bahn gelangen“, sagte Matthias Schröppel, der Fraktionss­precher der PWG-BGFW. „Es muss mit der Bahn gesprochen werden“, forderte Claudia Müller, die Fraktionss­precherin der SPD-Grünen. Die Polizei wird nun zu der Verkehrssi­cherheit und aktuellen Lage an den Brücken eine Stellungna­hme verfassen und diese an die Bahn senden.

Der Stadtrat beschloss, mit der Bahn in einem engen Kontakt zu bleiben und für die weitere Planung auch eine grobe Einschätzu­ng zu den möglichen Kosten zu erhalten.

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Foto: Susanne Klöpfer An der Eisenbahnb­rücke beim Übergang von der Badgass zur Schäfgasse gibt es keinen Gehweg für Fußgänger.

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