Das christliche Wort
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitchristen, so manche von uns wird ein etwas unangenehmes, vielleicht sogar mulmiges Gefühl befallen in dieser Jahreszeit: Die Tage werden mit dem Fortschreiten des Herbstes wieder merklich kürzer, das Grau lässt die Welt um uns herum fader wirken und dämpft womöglich auch überhaupt unsere Stimmung, und die bald kommenden Tage rund um Allerheiligen und Allerseelen rufen uns die Vergänglichkeit des Lebens in Erinnerung: Die Fragen, welche diese Eindrücke heraufbeschwören, „Was kann das Leben schöner, heller, hoffnungsfroher machen?“und „Was bleibt – angesichts der Vergänglichkeit unseres Lebens?“führen uns zu zwei Jesusworten, welche unsere Aufgabe als Menschen, unsere Berufung als Christen deutlich machen: „Ihr seid das Licht der Welt“, „Ihr seid das Salz der Erde“. Wenn wir uns davon motivieren lassen, ein stärkeres christliches Profil zu zeigen, das Jesu Vorbild nacheifert, dann werden andere eher auf den Geschmack kommen, dass Christsein etwas zutiefst lohnendes ist, etwas, das eine bleibende Spur in dieser Welt hinterlässt und einen tragfähigen Sinn begründet. Zudem erkennen wir in der Berufung „Salz der Erde“zu sein unsere unersetzliche Einmaligkeit und unsere unverlierbare Würde als Menschen, auf deren Wirken es voll und ganz ankommt, damit das Leben für die Menschen überhaupt einen guten Geschmack behält. „Licht sein“können wir besonders auch, indem wir anderen die Spuren des liebenden Gottes mitten in dieser Welt und in diesem Leben erhellen und aufzeigen: in den Wundern der Natur, in den reichen Gaben der Schöpfung, die uns auch in diesem Jahr wieder zuteil wurden, aber auch in der froh machenden und erleuchtenden Botschaft Jesu Christi, welche er auf dieser Erde verkündet hat. Wenn wir versuchen, dieser Berufung gerecht zu werden, kann das auf unsere ganze Mitwelt eine aufhellende Wirkung haben – in dieser dunklen Jahreszeit und weit darüber hinaus. Und das wird uns allen wirklich gut tun.