50 Millionen für bessere Therapie
CSU und Freie Wähler legen Programm vor
München Allein auf einen bald verfügbaren Corona-Impfstoff wollen sich CSU und Freie Wähler bei der Bekämpfung der Pandemie nicht verlassen. Gerade bei der Versorgung bereits infizierter Patienten kommt es nach Ansicht der Regierungsfraktionen darauf an, die Therapie zu verbessern, um die Todesrate zu senken, die Folgeschäden für Erkrankte zu mindern und das Gesundheitssystem zu entlasten. Für die Forschung auf diesem Gebiet wollen CSU und Freie Wähler bayerischen Biotechnologie-Unternehmen deshalb 50 Millionen Euro an staatlichen Fördermitteln zur Verfügung stellen. Die zurate gezogenen Experten hoffen, dass es dadurch bereits im kommenden Frühjahr greifbare Fortschritte in der Therapie gibt.
Dass die „Bayerische TherapieStrategie“im Landtag erdacht und ein Gemeinschaftsprojekt der beiden Fraktionen ist, sollte bei der Pressekonferenz am Dienstag im Landtag für jedermann sichtbar sein. Die Fraktionschefs Thomas Kreuzer (CSU) und Florian Streibl (FW) und die parlamentarischen Geschäftsführer Tobias Reiß (CSU) und Fabian Mehring (FW) präsentierten ihre Initiative Seite an Seite im großen Senatssaal. Bereits kommende Woche, so ihre Botschaft, könne über die Bereitstellung der Forschungsgelder im Landtag entschieden werden. Und dann soll alles ganz schnell gehen: Rund 20 Forschungsprojekte sollen geprüft werden. Bereits im Dezember könnten die ersten Fördergelder aus dem bayerischen „Sonderfonds Corona-Pandemie“fließen.
Die Experten aus der Medizin, die von den Fraktionen hinzugezogen wurden, setzen einige Hoffnungen auf das Projekt. Horst Domdey, Direktor der ClustermanagementAgentur BioM, sprach von einem großen Durchbruch. Die Firmen seien über den Sommer nicht untätig gewesen. Mit staatlicher Hilfe aber könne jetzt „richtig geklotzt werden“. Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik, sagte, der Prozess von der Forschung zur Anwendung könne sehr schnell gehen. Eines der wichtigsten Kriterien bei der Vergabe der Gelder werde sein, „dass man damit schnell in die Klinik kommt.“