Taktomat tüftelt jetzt in Nördlingen
Das schwäbische Unternehmen verkauft seine Produkte weltweit. Jetzt gibt es eine kleine Ansiedlung im Ries. Welche Hoffnungen Stadt und Region in Taktomat setzen
Nördlingen Der Anlagenbauer Taktomat hat seine Niederlassung im Nördlinger Technologie Centrum Westbayern (TCW) eröffnet. Das Unternehmen aus Pöttmes im Landkreis Aichach-Friedberg beschäftigt dort seit wenigen Wochen zwei Mitarbeiter, die am Forschungsstandort im Ries neue Produkte entwickeln sollen. Wie der für das operative Geschäft zuständige Geschäftsführer Robert Zeilnhofer sagt, es sei denkbar, die Zahl der in Nördlingen angesiedelten Stellen zukünftig zu erhöhen.
Landrat Stefan Rößle zeigt sich bei der Eröffnung des Standorts am Montag im TCW erfreut über das neue Unternehmen in Nördlingen. Rößle zieht den Vergleich zum Batterieriesen Varta, der aus dem württembergischen Ellwangen stammt und 2012 ebenfalls einen Forschungsstandort am TCW angesiedelt hat. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen im Ries mehr als 1000 Mitarbeiter und zählt zu den größten Arbeitgebern der Region.
Den Landkreis Donau-Ries bezeichnete Rößle als „Produktionsstandort“, und fügt an: „Wir bekennen uns dazu. Auch wenn uns einst dazu geraten wurde, mehr auf die Dienstleistungsbranche zu setzen.“Das TCW stellt für den Landkreis einen industriellen Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt dar.
In seiner Produktionsstätte in Pöttmes stellt Taktomat Anlagen zur automatisierten Produktion in verschiedenen Industrien her. So weist das Unternehmen als seine Kunden Marken wie die Automobilhersteller BMW und Audi, aber auch Sportartikelproduzenten Adidas oder das Kosmetikunternehmen
Estée Lauder aus. In Pöttmes sind nach Angaben des Inhabers Norbert Hofstetter aktuell etwa 100 Angestellte beschäftigt. Wie Hofstetter und Zeilnhofer bei der Eröffnung des Standortes im TCW am Montag sagten, habe sich das Unternehmen zudem ein weltweites Netzwerk erarbeitet und agiere auf allen Kontinenten als Lieferant für Produktionsanlagen. Die Zahl der Mitarbeiter belaufe sich weltweit auf 350.
Welche Hoffnungen Stadt und Region in Taktomat setzen, zeigt sich an der Besetzung der Gästeliste zur Eröffnung. Neben Landrat Rößle kommen auch Bezirksrat Peter Schiele, der Nördlinger Bundestagsabgeordnete Ulrich Lange und Oberbürgermeister David Wittner. Sie schließen sich Rößles Erwartungen an. Lange lobt die Vertreter Taktomats für ihren Willen, den Standort Nördlingen aus eigener Kraft aufzubauen – und nicht nach öffentlichen Hilfsmitteln zu fragen. „Wir sind nicht hier, um Fördergelder abzugreifen“, antwortet Geschäftsführer Zeilnhofer. Stattdessen plane man, unter anderem mithilfe der Arbeit an Forschung und Entwicklung in Nördlingen „die Produktpalette zu erweitern“.
Oberbürgermeister David Wittner erhofft sich von Taktomat, Nördlingen als Innovationsstandort zu stärken. „Es entsteht ein Vorteil für beide Seiten. Der Wissenstransfer erfolgt bei gemeinsamen Projekten in beide Richtungen, so profitieren sowohl das TCW als auch Taktomat“, sagt Wittner. Langfristig hege auch er die Hoffnung, dass Taktomat seinen Standort in Nördlingen weiter ausbaue. Verbunden damit ist die Hoffnung, dass das Unternehmen in Nördlingen zusätzlich Arbeitsplätze schaffen könnte.