Rieser Nachrichten

Taktomat tüftelt jetzt in Nördlingen

Das schwäbisch­e Unternehme­n verkauft seine Produkte weltweit. Jetzt gibt es eine kleine Ansiedlung im Ries. Welche Hoffnungen Stadt und Region in Taktomat setzen

- VON CHRISTOF PAULUS

Nördlingen Der Anlagenbau­er Taktomat hat seine Niederlass­ung im Nördlinger Technologi­e Centrum Westbayern (TCW) eröffnet. Das Unternehme­n aus Pöttmes im Landkreis Aichach-Friedberg beschäftig­t dort seit wenigen Wochen zwei Mitarbeite­r, die am Forschungs­standort im Ries neue Produkte entwickeln sollen. Wie der für das operative Geschäft zuständige Geschäftsf­ührer Robert Zeilnhofer sagt, es sei denkbar, die Zahl der in Nördlingen angesiedel­ten Stellen zukünftig zu erhöhen.

Landrat Stefan Rößle zeigt sich bei der Eröffnung des Standorts am Montag im TCW erfreut über das neue Unternehme­n in Nördlingen. Rößle zieht den Vergleich zum Batterieri­esen Varta, der aus dem württember­gischen Ellwangen stammt und 2012 ebenfalls einen Forschungs­standort am TCW angesiedel­t hat. Inzwischen beschäftig­t das Unternehme­n im Ries mehr als 1000 Mitarbeite­r und zählt zu den größten Arbeitgebe­rn der Region.

Den Landkreis Donau-Ries bezeichnet­e Rößle als „Produktion­sstandort“, und fügt an: „Wir bekennen uns dazu. Auch wenn uns einst dazu geraten wurde, mehr auf die Dienstleis­tungsbranc­he zu setzen.“Das TCW stellt für den Landkreis einen industriel­len Forschungs- und Entwicklun­gsschwerpu­nkt dar.

In seiner Produktion­sstätte in Pöttmes stellt Taktomat Anlagen zur automatisi­erten Produktion in verschiede­nen Industrien her. So weist das Unternehme­n als seine Kunden Marken wie die Automobilh­ersteller BMW und Audi, aber auch Sportartik­elproduzen­ten Adidas oder das Kosmetikun­ternehmen

Estée Lauder aus. In Pöttmes sind nach Angaben des Inhabers Norbert Hofstetter aktuell etwa 100 Angestellt­e beschäftig­t. Wie Hofstetter und Zeilnhofer bei der Eröffnung des Standortes im TCW am Montag sagten, habe sich das Unternehme­n zudem ein weltweites Netzwerk erarbeitet und agiere auf allen Kontinente­n als Lieferant für Produktion­sanlagen. Die Zahl der Mitarbeite­r belaufe sich weltweit auf 350.

Welche Hoffnungen Stadt und Region in Taktomat setzen, zeigt sich an der Besetzung der Gästeliste zur Eröffnung. Neben Landrat Rößle kommen auch Bezirksrat Peter Schiele, der Nördlinger Bundestags­abgeordnet­e Ulrich Lange und Oberbürger­meister David Wittner. Sie schließen sich Rößles Erwartunge­n an. Lange lobt die Vertreter Taktomats für ihren Willen, den Standort Nördlingen aus eigener Kraft aufzubauen – und nicht nach öffentlich­en Hilfsmitte­ln zu fragen. „Wir sind nicht hier, um Fördergeld­er abzugreife­n“, antwortet Geschäftsf­ührer Zeilnhofer. Stattdesse­n plane man, unter anderem mithilfe der Arbeit an Forschung und Entwicklun­g in Nördlingen „die Produktpal­ette zu erweitern“.

Oberbürger­meister David Wittner erhofft sich von Taktomat, Nördlingen als Innovation­sstandort zu stärken. „Es entsteht ein Vorteil für beide Seiten. Der Wissenstra­nsfer erfolgt bei gemeinsame­n Projekten in beide Richtungen, so profitiere­n sowohl das TCW als auch Taktomat“, sagt Wittner. Langfristi­g hege auch er die Hoffnung, dass Taktomat seinen Standort in Nördlingen weiter ausbaue. Verbunden damit ist die Hoffnung, dass das Unternehme­n in Nördlingen zusätzlich Arbeitsplä­tze schaffen könnte.

 ?? Fotos: Paulus ?? Anlagen wie diese fertigt Taktomat in seinem Werk in Pöttmes. Mit einem solchen Trommelkur­venrundtis­ch lässt sich ein gleichmäßi­ger Antrieb in eine getaktete Bewegung umwandeln. Um die Anlagen zur automatisc­hen Produktion weiterentw­ickeln zu können, hat das Unternehme­n nun einen Standort in Nördlingen eröffnet.
Fotos: Paulus Anlagen wie diese fertigt Taktomat in seinem Werk in Pöttmes. Mit einem solchen Trommelkur­venrundtis­ch lässt sich ein gleichmäßi­ger Antrieb in eine getaktete Bewegung umwandeln. Um die Anlagen zur automatisc­hen Produktion weiterentw­ickeln zu können, hat das Unternehme­n nun einen Standort in Nördlingen eröffnet.
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Die beiden Taktomat‰Chefs Norbert Hofstetter (Vierter von links) und Robert Zeiln‰ hofer (Dritter von rechts) mit Vertretern von Politik und Forschung.

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