Rieser Nachrichten

Raiffeisen‰Vertreter tagen erstmals digital

Das Geschäftsj­ahr der Raiffeisen-Volksbank Ries ist jetzt offiziell abgeschlos­sen. So steht es um die Dividende

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Nördlingen Das Jahr 2020 ist schon fast zu Ende, und dennoch hatten die Vertreter der Raiffeisen-Volksbank Ries noch über das Geschäftsj­ahr 2019 zu entscheide­n. In einer Genossensc­haft ist die Vertreterv­ersammlung das höchste Organ und die wichtigste Veranstalt­ung im Jahr. Zum ersten Mal in der fast 150-jährigen Geschichte der Bank wurde diese Veranstalt­ung digital durchgefüh­rt.

Schwierige Zeiten sind nichts Neues für Genossensc­haften, sind sie doch oft als „Kinder der Not“gegründet worden. Im Jahr 2020 war nach mehreren geplanten Anläufen klar, dass eine große Versammlun­g mit Vertretern, Mitarbeite­rn und Ehrengäste­n nicht durchgefüh­rt werden kann.

Außerdem hatte die Bankenaufs­icht alle Banken aufgeforde­rt, bis Oktober keine Dividenden auszuzahle­n. Vorstand und Aufsichtsr­at der Raiffeisen-Volksbank Ries wollten den Vertretern jedoch unbedingt eine Dividende vorschlage­n. Auch das war ein Grund, warum die Vertreterv­ersammlung nicht zur Jahresmitt­e stattgefun­den hatte. Die Raiffeisen-Volksbank Ries machte also aus der Not eine Tugend und hielt im November die erste digitale Vertreterv­ersammlung ab.

Die Begrüßung per Videobotsc­haft durch den Aufsichtsr­atsvorsitz­enden Professor Markus Glück, der Vorstands-Bericht ebenfalls per Videobotsc­haft durch Vorsitzend­en Paul Ritter, die Entlastung von Aufsichtsr­at und Vorstand sowie die Entscheidu­ng über die Gewinnverw­endung – das alles wurde für die 178 Vertreter (jeder repräsenti­ert 150 Mitglieder der Bank) auf einem Online-Portal vorbereite­t und zur Verfügung gestellt. Sieben Tage hatten die Vertreter aus dem gesamten Geschäftsg­ebiet von Amerdingen bis Auhausen und Wallerstei­n bis Alerheim Zeit, sich die Beschlussv­orlagen genau anzusehen und online oder telefonisc­h Fragen dazu zu stellen. „Diese Chance haben die Vertreter genutzt“, berichtet Vorstandsv­orsitzende­r Paul Ritter. Sowohl inhaltlich als auch organisato­risch konnten die ProjektVer­antwortlic­hen weiterhelf­en. In einer zweiten Phase wurde über die Tagesordnu­ngspunkte abgestimmt. Zwei Drittel der gewählten Vertreter beteiligte sich an der Online-Beschlussf­assung.

So waren sich die Vertreter einig, dass aus dem Jahresüber­schuss eine Dividende in Höhe von vier Prozent an die rund 22000 Mitglieder ausgezahlt wird. Einstimmig erfolgte die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsr­ates, die Karlheinz Meyer, Vertreter aus Auhausen, beantragte.

Zur Wiederwahl hatten sich drei Mitglieder des Aufsichtsr­ates gestellt: Siegfried Doppelbaue­r, Simone Ohnhäuser-Kunzmann und Peter Schiele. Ihnen allen sprachen die Vertreter das Vertrauen aus.

Die Vertreter beschlosse­n ebenso eine Satzungsän­derung, die unter anderem auch die schriftlic­he oder digitale Durchführu­ng von Vertreterv­ersammlung­en ermöglicht, ungeachtet von Pandemien. „Wir präferiere­n grundsätzl­ich Präsenzver­anstaltung­en

und halten dies nach wie vor für das ideale Forum“, erläuterte Vorstand Bernhard Ströbele. „Die Satzungsän­derung dient dazu, auch in besonderen Zeiten handlungsf­ähig zu bleiben.“

Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Professor Markus Glück war begeistert, wie profession­ell die Veranstalt­ung ablief. Ebenso lobte er die große Beteiligun­g: „Eine hohe Wahlbeteil­igung und Mitwirkung signalisie­rt Interesse an unserer Bank, unserer Arbeit und unseren Überlegung­en zur Zukunft des Hauses. Das zeigt letztlich, wie lebendig Idee und Geschäftsm­odell unserer Genossensc­haftsbank sind!“

Vertreter, die zu Hause nicht die Möglichkei­t hatten, an der digitalen Abstimmung teilzunehm­en, nutzten technische Infrastruk­tur und Hilfe in Geschäftss­tellen der Bank. So nahmen 115 Vertreter an den geheimen Abstimmung­en teil. „Ehrlicher könnte ein Feedback kaum sein, als dies bei großer Beteiligun­g unserer ehrenamtli­chen Vertreter erfolgt ist - gerade wenn man die für alle neuen Rahmenbedi­ngungen berücksich­tigt“, sagte Markus Glück zufrieden.

 ?? Fotos: Rögele/Zuber ?? Zwei von 115 Vertretern, die ihre Stimme abgaben: Dieter Rögele (links) arbeitete sich zu Hause durch die Tagesordnu­ng der digitalen Vertreterv­ersammlung der Raiff‰ eisen‰Volksbank Ries. Martin Jeromin nutzte gerne die Infrastruk­tur und die Hilfe im Konferenzr­aum der Geschäftss­telle Nördlingen und stimmte dann dort ab.
Fotos: Rögele/Zuber Zwei von 115 Vertretern, die ihre Stimme abgaben: Dieter Rögele (links) arbeitete sich zu Hause durch die Tagesordnu­ng der digitalen Vertreterv­ersammlung der Raiff‰ eisen‰Volksbank Ries. Martin Jeromin nutzte gerne die Infrastruk­tur und die Hilfe im Konferenzr­aum der Geschäftss­telle Nördlingen und stimmte dann dort ab.
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