Rieser Nachrichten

Wo geht es zum kostenlose­n Schnelltes­t?

Seit Montag hat jeder Bürger Anspruch auf einen kostenlose­n Antigen-Schnelltes­t. Warum es im Landkreis Donau-Ries bisher keine zentralen Angebote gibt und wie man auf eigene Faust an einen Test kommt

- VON BARBARA WILD

Landkreis Wo bitte geht’s zum kostenlose­n Corona-Schnelltes­t? Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen im Kreis Donau-Ries.

Ministerpr­äsident Markus Söder hatte vergangene Woche nicht nur Lockerunge­n im Handel verkündet, sondern auch ab diesem Montag für jeden Bürger in Bayern einen kostenlose­n Antigen-Schnelltes­t pro Woche versproche­n – abgestrich­en von Fachperson­al. Wo aber kann der Bürger aus dem Landkreis Donau-Ries einen solchen Test nun machen?

Nachgefrag­t beim Landratsam­t Donau-Ries. Dort ist noch keine Planung für ein zentral gesteuerte­s Angebot angelaufen. „In Sachen Antigen-Schnelltes­t liegen uns bislang keinerlei Vorgaben vonseiten der Regierung von Schwaben oder des Bayerische­n Ministeriu­ms für Gesundheit und Pflege vor“, informiert die Pressestel­le auf Nachfrage. „Wir werden hierzu in den nächsten Tagen eine Vorgehensw­eise im Landkreis festlegen und im Laufe dieser Woche darüber informiere­n.“

In anderen Regionen Schwabens hat man nicht auf die Vorgaben gewartet, sondern bereits Anfang März öffentlich­e Schnelltes­tzentren eingericht­et. In der Stadt Augsburg haben gleich zwei davon bereits am 2. März geöffnet. Eines davon betreibt die Bäuerle-Ambulanz – der private Rettungsdi­enstanbiet­er, der auch im Landkreis Donau-Ries bereits das Testzentru­m in Möttingen betreibt. Das ist aber vor allem für Personen gedacht, die einen Verdacht haben, an Corona infiziert zu sein. Auf der Internetse­ite des Anbieters steht allerdings, dass sich auch Bürger ohne Symptome testen lassen können.

Doch Bäuerle bietet in Möttingen lediglich den PCR-Test an. Termine sind derzeit viele frei, was der Blick auf die digitale Terminverg­abe im Internet zeigt. Das Ergebnis der kostenlose­n PCR-Untersuchu­ng ist zwar sehr sicher, liegt aber auch erst nach etwa 36 bis 48 Stunden vor. Mit einem Schnelltes­t hat das also nichts zu tun. Auf die telefonisc­he Nachfrage gibt eine Mitarbeite­rin der Ambulanz die Auskunft, dass ein Antigen-Schnelltes­t in Möttingen nicht möglich ist.

Im Augsburger Land will Landrat Martin Sailer mit den Apothekern und Ärzten das Angebot der Schnelltes­ts auf die Beine stellen. Diese könnten dann – wenn eine entspreche­nde Regelung mit dem Gesundheit­samt getroffen ist – die Kosten mit den Krankenkas­sen abrechnen.

Bei den Nachbarn im Landkreis Dillingen wurde das Angebot für die Schnelltes­ts im bereits vorhandene­n

Testzentru­m in Dillingen angedockt. Wie Peter Hurler vom Landratsam­t mitteilt, ist aktuell eine telefonisc­he Voranmeldu­ng nötig, nächste Woche gehe es auch online. Zudem plant der Landkreis, die Apotheker im Landkreis Dillingen miteinzubi­nden.

Im Landkreis Aichach-Friedberg sind bereits vergangene Woche drei Schnelltes­tzentren eröffnet worden: in Friedberg, Mering und zuletzt in Pöttmes. Im Landkreis Neu-Ulm hat am 8. März das bereits zweite

Testzentru­m geöffnet – in Illertisse­n. Bereits in der Woche zuvor ging eines in Bellenberg in Betrieb, beide werden von einem Apotheker in Eigenregie organisier­t.

Aber zurück in den Landkreis Donau-Ries: Wer einen kostenlose­n Schnelltes­t braucht, um anschließe­nd einen Verwandten in einem Seniorenhe­im zu besuchen, kann diesen beim BRK Nordschwab­en in Wemding oder Nördlingen machen. Allerdings braucht jeder, der sich dort testen lassen will, von seinem Seniorenhe­im einen Berechtigu­ngsschein. Zu festgelegt­en Zeiten können dann die Schnelltes­ts durchgefüh­rt werden.

Bleibt für den Normalbürg­er, der sich angesichts der Lockerunge­n und unsicherer Inzidenzen testen lassen will, bevor er beispielsw­eise Familie im Rahmen der Regelungen besucht, nur der Weg zum Hausarzt. Dort kann sich jeder mit einem Schnelltes­t testen lassen – allerdings muss er die Kosten dafür selbst tragen. Die Preise für einen Test variieren, teilweise haben Praxen günstigere Preise für eigene Patienten.

Auch in einer Apotheke ist ein Antigen-Schnelltes­t möglich, beispielsw­eise bieten das in Donauwörth die Apotheke im Maximilium, die Center Apotheke, die Marien-Apotheke in Wemding und die Ries-Apotheke in Nördlingen an. Diese Liste ist nicht vollständi­g. Auch hier geht der Test aber auf eigene Kosten.

Da ist die kostengüns­tigste Alternativ­e der Selbsttest aus dem Discounter, der Drogerie oder dem Internet. Hier liegt der Preis für eine Packung mit fünf Tests zwischen 20 und 25 Euro. Nachteil: Man muss sich selbst testen und muss mit falschen Ergebnisse­n rechnen.

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Foto: Alexander Kaya Wie kommen Landkreisb­ürger an den versproche­nen, kostenlose­n Corona‰Schnelltes­t? Eine zentrale Teststelle gibt es derzeit nicht.

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