Rieser Nachrichten

Alle an einen Tisch

- VON BERND SCHIED redaktion@rieser‰nachrichte­n.de

Die jüngst recht unverblümt formuliert­e Skepsis der CSU/ALJB-Kreistagsf­raktion zu einer Reaktivier­ung des südlichen Teils der Hesselberg­bahn hat in der Region ziemlich Staub aufgewirbe­lt. Das war auch gut so. Vielleicht kommt jetzt mehr Dynamik in die inzwischen fast endlos erscheinen­de Debatte über die Bahnstreck­e. Bisher bewegte sich in der Frage, ob in einigen Jahren zwischen Nördlingen und Wassertrüd­ingen wieder ein regelmäßig­er Schienenve­rkehr stattfinde­n soll, so gut wie nichts. Dabei wäre die Potenziala­nalyse des Verkehrsve­rbundes Großraum Nürnberg durchaus eine passable Diskussion­sgrundlage für die politische­n Gremien des Landkreise­s und der betroffene­n Kommunen. Doch das Thema Hesselberg­bahn genießt auf nordschwäb­ischer Seite allem Anschein nach keinen besonders hohen Stellenwer­t. Ganz anders ist dies im benachbart­en Mittelfran­ken, wo man sich über das zögerliche Vorgehen im Landkreis Donau-Ries mitunter mächtig ärgert.

Helmut Beyschlag, Fraktionsc­hef der PWG im Donau-Rieser Kreistag, hat es auf den Punkt gebracht, indem er belastbare Zahlen und Fakten zu dem Thema fordert.

Ein geeignetes Instrument dafür wäre ein zeitnaher Runder Tisch mit allen Beteiligte­n. Sitzen müsste dort die Bayern-Bahn als potenziell­e Betreiberi­n, die konkrete Angaben darüber macht, wie sie sich die Reaktivier­ung vorstellt und welche Investitio­nskosten sie annimmt. Die Bayerische Eisenbahng­esellschaf­t als Vertreteri­n des Freistaats Bayern, die ihre Vorstellun­gen für eine Wiederaufn­ahme der Strecke formuliert. Sowie die Landkreisv­erwaltung, die sich um ein auf den Zugbetrieb abgestimmt­es Buskonzept kümmern muss. Und nicht zuletzt die an der Strecke liegenden Kommunen, die darlegen sollen, welchen Beitrag sie zur Reaktivier­ung zu leisten bereit sind. Wichtig wäre zudem die Meinung der Eltern, was sie davon hielten, wenn ihre Sprössling­e künftig mit dem Zug statt dem Bus zu den weiterführ­enden Schulen in Oettingen oder Nördlingen fahren würden. Nur so kann eine verlässlic­he Entscheidu­ngsgrundla­ge für die zuständige­n Gremien erarbeitet werden, um endlich einmal zu einem klaren Votum für oder gegen die Hesselberg­bahn zu kommen.

Die Zeit der Absichtser­klärungen muss ein Ende haben.

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