Sie wollen in den Landtag
Die Baden-Württemberger entscheiden am kommenden Sonntag, wer sie im Parlament in Stuttgart vertritt. Das sind die Bewerber für den Stimmkreis Aalen
Ostalbkreis Am Sonntag wird in Baden-Württemberg ein neuer Landtag gewählt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Stuttgart sind rund 7,7 Millionen Menschen berechtigt, für die kommenden fünf Jahre 120 Abgeordnete in das Landesparlament zu wählen. 70 Mandate werden durch Mehrheitswahl in den jeweiligen Wahlkreisen, die restlichen 50 über Zweitmandate vergeben.
Etwa 230000 Wähler sind es im Ostalbkreis, der in die Wahlkreise Aalen und Schwäbisch Gmünd aufgeteilt ist. Im Stimmkreis Aalen, wozu die Kommunen des württembergischen Rieses gehören, sind es 13 Bewerber. Bei der Wahl 2016 lag die Wahlbeteiligung im gesamten Ostalbkreis bei knapp 71 Prozent.
Anders als vor vier Jahren findet der Urnengang diesmal unter besonderen Voraussetzungen statt.
Die Corona-Pandemie erfordert besondere Maßnahmen in den einzelnen Wahllokalen, speziell durch strenge Abstands- und Hygieneregeln. Für alle Wähler gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske oder einer medizinischen Maske. die Bewerber im Wahlkreis Aalen der bisher im Landtag vertretenen Parteien. Zwei davon kommen aus der unmittelbaren Nachbarschaft.
Die Grünen, in der zu Ende gegangenen Wahlperiode stärkste Fraktion im Stuttgarter Parlament, treten erstmals mit Alexander Asbrock an. Er ist Diplom-Betriebswirt und kommt aus Aalen. Seine politischen Schwerpunkte sind nach eigenen Angaben der Klima- und Umweltschutz, eine erfolgreiche Wirtschaft mit ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie eine gute Gesundheitsversorgung auf dem Land.
Für die CDU geht einmal mehr Winfried Mack aus Ellwangen ins Rennen. Er sitzt bereits seit 2001 im Landtag und hat bei allen Wahlen in den zurückliegenden 20 Jahren jeweils das Direktmandat seiner Partei errungen. Mack wird dem konservativen Flügel der badenwürttembergischen Christdemokraten zugerechnet und gilt als Skeptiker einer Zusammenarbeit mit den Grünen. In der abgelaufenen Wahlperiode war er stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender. Er gilt wieder als klarer Favorit für das Direktmandat in seinem Wahlkreis, der immer noch als eine der „schwarzen Hochburgen“in Baden-Württemberg gilt.
Aus Kirchheim am Ries kommt der Bewerber der AfD. Es handelt sich um den Diplom-Politologen Jan-Hendrik Czada. Er bewirbt sich zum zweiten Mal um ein Landtagsmandat. Czada tritt unter anderem für den Ausbau der direkten Demokratie ein und will die Quoren für Volksentscheide und Volksbegehren im Land senken. Damit könnten die politischen Strukturen eine höhere demokratische Legitimation erhalten, meint er. Zudem plädiert er für den Erhalt der vorhandenen Krankenhaus-Infrastruktur.
Ebenfalls zum zweiten Mal tritt für die SPD die Bopfingerin Dr. Carola Merk-Rudolph an. Die frühere Lehrerin und amtierende Stadträtin spricht sich in ihrem Wahlprogramm für eine flächendeckende medizinische Versorgung in hoher Qualität aus. Außerdem liegt ihr bezahlbarer WohnNachfolgend raum am Herzen, der für sie eine öffentliche Aufgabe der Städte und Gemeinden darstellt. Für eine bedeutende Aufgabe hält sie zudem die Digitalisierung des Bildungswesens mit einer guten infrastrukturellen Ausstattung der Bildungseinrichtungen.
Die FDP geht mit dem Rechtsanwalt Manuel Reiger aus Aalen ins Rennen. Auch er sieht die Digitalisierung ganz oben auf der Agenda. Darüber hinaus müssten mehr Anstrengungen beim Ausbau der Breitbandinfrastruktur mit Glasfaser unternommen werden. Reiger hält auch nichts von einer Einschränkung des Individualverkehrs. Das Auto sei gerade im ländlichen Raum Teil der Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung, so Reiger.
Die Kandidaten der Parteien, die bislang nicht im baden-württembergischen Landtag vertreten sind, lauten: Justin Niebius (Die Linke), Matthias Wolff (ÖDP), Marcel Christof (Die PARTEI), Dr. Franz Josef Grill (Freie Wähler), Karlheinz Siegmund (dieBasis), Christoph Haberl (KlimalisteBW), Frank Josef Gruber (Partei WIR2020), Anne Lobecke (Volt).