Wer begleitet Schalke nach unten?
Es ist kein Vergnügen in diesen Wochen, Anhänger des FC Schalke zu sein. Das war es die ganze Saison nicht. Aber mit jedem der inzwischen fünf Trainer, die auf Schalke angeheuert haben, sind der Spaß und damit die Hoffnung auf den Klassenerhalt geringer geworden. Am kleinsten sind sie nun bei Dimitrios Grammozis.
Wenn es daran noch Zweifel gibt, dann hat sie der VfL Wolfsburg mit jenem verstörenden 5:0 ausgeräumt, das Ausdruck eines ZweiKlassen-Unterschieds war. Hier der Champions-League-Anwärter aus Niedersachsen, dort die irrlichternden Schalker, die sich in Person von Ex-Weltmeister Skodran Mustafi gleich selbst in die zweite Liga schießen. Wenngleich noch neun Spieltage zu absolvieren sind, gilt es doch bereits jetzt, sich von den Schalkern zu verabschieden.
In dieses schwere Gelsenkirchener Siechtum platzte die Nachricht, dass Ralf Rangnick, 62, bereit sei, als Sportvorstand zu jenem Klub zurückzukehren, bei dem er bereits zweimal als Cheftrainer gearbeitet hat. Wenn dem so ist, dann scheint ihm der Schalker Spatz in der Hand näher als die Bundestrainer-Taube auf dem Dach. Dass ihn die Nachfolge von Jogi Löw im Sommer lockt, hat er schließlich selbst angedeutet. Die Stelle des Bundestrainers lasse „in Deutschland keinen Trainer kalt“.
Mit Schalke dagegen verbindet ihn reine Emotion. Schon im vergangenen Herbst war ein drittes Engagement thematisiert worden, ohne dass eine Annäherung stattfand. Kommen der Fußballweise und der Klub jetzt zusammen, wäre es auf der wenig romantischen Ebene der Zweitklassigkeit.
Ebenso spannend ist derzeit, wer die Schalker dorthin begleitet. Im Angebot sind Arminia Bielefeld, trotz des überraschenden 2:1-Erfolges gestern in Leverkusen, Mainz, Hertha BSC und der 1. FC Köln. Der FC Augsburg hat sich mit dem 3:1-Sieg gegen Mönchengladbach weiter aus der Gefahrenzone bewegt. Von den Hinterbänklern stemmt sich Mainz am eindrucksvollsten gegen den Abstieg. Unter ihrem neuen Trainer Bo Svensson haben die Mainzer nach den letzten acht Partien eine ausgeglichene Bilanz. Hertha hat bekanntlich auch den Trainer gewechselt, kann aber unter Pal Dardai von solchen Zahlen nur träumen.
Während die Berliner nicht mehr vom Fleck kommen, hat Mainz mit 21 Punkten gleichgezogen. Alle anderen Abstiegskandidaten haben ihren Trainer wenigstens einmal gewechselt – nur der 1. FC Köln hält noch immer an Markus Gisdol fest. Man kann ein Autogramm von Wolfgang Overath darauf wetten – das wird nicht mehr lange so bleiben.