Wie man die Jugendkicker bei Laune halten kann
Der für den Amateursport seit Monaten geltende Lockdown stellt die Vereine vor große Herausforderungen. Das Aufarbeiten der Defizite könne Monate dauern, fürchten Experten
Nördlingen In Corona-Zeiten sorgen sich viele Fußballvereine in der Region um die Junioren, wobei die ab 14-Jährigen derzeit zum Nichtstun verurteilt sind. Viele Trainer und Jugendbetreuer befürchten einen Rückgang der Spielerzahlen und machen sich Gedanken um die Leistungen der Jugendlichen.
Die derzeitige Situation rund um die Corona-Pandemie sorgt bei den Klubs der Region, gerade auch im Jugendbereich, für viele offene Fragen. Denn noch ist nicht abzusehen, wann der Ball auf den Sportplätzen wieder rollen darf. Das stellt die Vereine vor große Herausforderungen. Vor allem geht es darum, die Spieler bei Laune zu halten, bis es zum Re-Start kommt. Doch das ist während des zweiten Lockdowns gar nicht so einfach. Das betrifft nicht zuletzt die Junioren und Juniorinnen, die sich gerade in ihrem letzten Jugendjahr befinden und sich für die Frauen- und Herrenmannschaften empfehlen wollen – aber kaum spielen können. Auch besteht die Gefahr, dass die eh schon sinkenden Zahlen von Spielerinnen und Spielern im Jugendbereich den ruhenden Spielbetrieb noch weiter abfallen könnten.
Die Fußballabteilung des TSV Nördlingen hat eine Woche lang ein schlüssiges Hygienekonzept erstellt und mit dem städtischen Liegenschaftsamt abgestimmt, am vergangenen Montag ging es dann für acht Mannschaften wieder los (wir berichteten). In den Vereinsgruppen kümmere sich ein Trainer um maximal zehn Kids (im DFB-Stützpunkt-Training für die Jahrgänge 2007, 2008 und 2009 an jedem Montag ist dieses Verhältnis eins zu vier), schildert Isa Topac, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, den Übungsbetrieb, der unterhalb einer Inzidenz von 100 auch weiterhin möglich ist. „Es dürfen alle Spieler trainieren, die noch keine 14 Jahre alt sind, wir achten genau auf das Geburtsdatum“, sagt Topac. Zwischen November 2020 und März 2021 wurde Online-Training angeboten. Mit den Erfahrungen aus dem ersten Lockdown wurde innerhalb kürzester Zeit das OnlineTraining wieder aufgenommen. Für alle Jahrgänge wurden und werden auch noch aktuell Online-LiveTrainingseinheiten angeboten. Das Angebot ist sehr abwechslungsreich: Dabei stehen unter anderem Schulungen im taktischen Bereich, Coerver-Training sowie Stabilitäts- und Mobilitätsübungen zur Verfügung.
„Wir haben die Spieler zur Online-Schulung animiert, aber die Teilnahme wurde nicht kontrolliert“, erläutert Topac, der bei den Spielern der Leistungsklassen bislang noch keinen Fall hatte, wo Spieler durch die lange Pause die Lust am Fußball verloren haben. „Bei dem einen oder anderen, der ,nur’ im jüngeren Jahrgang und da dann in der Kreisliga spielt, könnte ich mir vorstellen, dass dieser nicht
Auf das Geburtsdatum wird genau geachtet
so heiß auf Fußball ist und dann etwas anderes machen will. Die Mehrzahl der Spieler sieht aber Fußball als mehr als nur ein Hobby mit entsprechenden Ambitionen. Das Problem besteht darin, dass wegen der wegen Corona entstandenen Defizite vor allem im unteren Bereich – U13 und jünger – viel verloren wurde. Diese Defizite müssen wir nun aufarbeiten und das kann dauern“, meint Topac, dem wichtig ist, dass alle Trainer die gleichen Inhalte vermitteln, damit Spieler bei einem Trainerwechsel auf Bestehendes aufbauen können.
Personelle Änderungen gibt es zur neuen Saison 2021/2022 im Trainerbereich. Die U19 überdurch nimmt Karl Schreitmüller von Andreas Schröter, der sich dann gänzlich seiner Aufgabe als Sportdirektor widmen kann. „Wir sind froh, dass wir da einen kompetenten Trainer gewinnen konnten“, sagt Isa Topac.
Der 50-jährige Ebermergener war schon von 2014 bis 2016 Übungsleiter der Nördlinger U19 (Landesliga und Bayernliga). Anschließend wechselte er zum Bayernligisten TSV Rain und aktuell coacht er den Kreisklassentabellenführer TSV Wemding, der vor der Rückkehr in die Kreisliga steht. U18-Trainer bleibt Tobias Rusch. Die U17 übernimmt mit Torsten König ein weiterer Ebermergener im TSV-Trainerteam. Er war bislang U16-Trainer und tauscht quasi mit Markus Leister, der bisher die U17 coachte.
Die klassenhöchste Jugendmannschaft, die U15 in der Bayernliga, bleibt unter den Fittichen von Fabian Schmidt. Die U14 übernimmt Isa Topac von Kazim Temizel, der dafür die U13 trainieren wird. U12-Trainer bleibt Markus Klaus und auch die vier Stützpunkttrainer heißen weiterhin Isa Topac, Fabian Schmidt, Torsten König und Markus Klaus. BFV-Auswahltrainer bleibt Andreas Schröter.
Schreitmüller kehrt zu den U19Junioren zurück