Fast 60 Jahre BezirksligaGeschichte
Walter Brugger, Sportredakteur unseres Mutterhauses in Augsburg, hat für die schwäbischen Vereine eine „Ewige Tabelle“errechnet. Viele Rieser Teams tauchen darin auf
Nördlingen/Landkreis Seit 1963 gibt es die Bundesliga. Insgesamt 56 verschiedene Mannschaften waren und sind seitdem in der Beletage des deutschen Fußballs vertreten. Die „Ewige Tabelle“führt mit sattem Vorsprung der Rekordmeister FC Bayern München an. 3833 Punkte haben die Rothosen in 1901 Spielen eingefahren. Walter Brugger, Sportredakteur bei der Augsburger
Allgemeinen, hat in den vergangenen Monaten alle Spielpläne und Ergebnisse der schwäbischen Bezirksliga Nord eingepflegt, weshalb es nun auch eine „Ewige Tabelle“für diese Liga gibt.
An den Kräfteverhältnissen gibt es auch in der Bezirksliga Nord nichts zu rütteln. Der „schwäbische FC Bayern“ist hier der TSV Wertingen. Von 1963 bis 2021 gehörten die Zusamstädter insgesamt 37 Jahre der Bezirksliga Nord an und haben in dieser Zeit 1396 Zähler eingefahren. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten der „Ewigen Tabelle“, SSV Glött, beträgt mehr als 300 Punkte. Seit den Ergebnisaufzeichnungen aus dem Jahr 1963 sind die Wertinger allerdings auch 13 Mal vom Bezirksliga-Radar verschwunden. Acht Jahre kickten sie in der Kreisliga (früher A-Klasse) und fünf Spielzeiten lang in der Bezirksoberliga. Hinter Wertingen, Glött und Gersthofen folgt als bester Verein aus dem Landkreis Donau-Ries der
TSV Wemding auf Platz fünf der „Ewigen Tabelle“. Insgesamt 23 Jahre verbrachten die Wallfahrtsstädter in der Bezirksliga. Aktuell sind sie Tabellenführer zwei Klassen tiefer in der Kreisklasse Nord I.
Die „Ewige Tabelle“umfasst insgesamt 109 Mannschaften, Schlusslicht ist TGB Günzburg mit nur acht Punkten in einer Saison. Aus dem Landkreis Donau-Ries sind es neben dem TSV Wemding weitere 20 Mannschaften. Bezirksliga-Jahre erlebten mit dem TSV Rain II (Rang 19, elf Spielzeiten), dem TSV Rain I (Rang 28/10), dem TSV Nördlingen I (Rang 33/9), dem VfB Oberndorf (Rang 36/10), dem SV Holzkirchen (Rang 39/8), dem VSC Donauwörth (Rang 40/11), dem SV Münster (Rang 41/9), dem FC Donauwörth 08 (Rang 44/5), dem TSV Nördlingen II (Rang 55/5), dem SV Schwörsheim (Rang 56/5), dem FSV Marktoffingen (Rang 71/4), dem SV Donaumünster-Erlingshofen (Rang 77/3), der SpVgg Altisheim/Leitheim (Rang 78/2), der SpVgg Ederheim (Rang 80/2), dem SV Wörnitzstein-Berg (Rang 84/2), dem TSV Möttingen (Rang 86/2), dem FC Pfäfflingen (Rang 89/1), dem TSV Oettingen (Rang 90/1), dem FC Mertingen (Rang 93/1) und dem TSV Hainsfarth (Rang 99/1) zahlreiche weitere Vereine der Region. Der TSV Wemding stieg zweimal aus der Bezirksliga in die Bezirksoberliga auf: 1996 als Vizemeister und durch einen 2:0-Sieg im
Relegationsspiel über die TSG Thannhausen sowie vier Jahre später als souveräner Meister. Als Spielertrainer fungierte Harald Grimm und mit 28 Toren wurde Georg Bayr Zweiter der Bezirksliga-Torschützenliste. Es war aber auch das Jahr des Abstiegs der SpVgg Ederheim nach zwei gewonnenen und einem verlorenen Relegationsspiel. Bereits in der Saison 1997/98 war die SpVgg Ederheim abgestiegen. Beste Rieser Torschützen dieser Saison waren Tobias Ziegler (SV Schwörsheim) und Edi Fischer (TSV Wemding) mit jeweils 13 Treffern.
Die erfolgreichste Saison für den SV Schwörsheim war 1996/97 mit Platz vier. Die Rieser waren damals die einzige Landkreismannschaft der Bezirksliga. Der FSV Marktoffingen war von 1992 bis 1996 in der Bezirksliga. Beste Platzierung in diesen vier Jahren war Rang neun 1994/95. Paul Jaumann erzielte 1992/93 18 Tore und damit eines mehr als Martin Künold (TSV Wemding). Ebenfalls auf 18 Treffer kam in der Saison 1991/92 Thomas Wagner vom SV Schwörsheim. Er musste sich damals den ersten Platz mit Christian Müller von der SpVgg Wiesenbach teilen. In der Saison 2003/04 erzielte Sven Rothbauer vom SV Holzkirchen satte 29 Tore und damit den zweiten Platz in der Gesamtliste. Georg Bayr (TSV Wemding) beendete diese Saison mit 20 Treffern. Weitere herausragende Torschützen waren Marco
Draxler (SV Holzkirchen; 17 Tore in der Saison 2002/03), Martin de Fazio (TSV Hainsfarth; 19 Tore 2005/06), Jörg Gruber (FC Pfäfflingen; 16 Tore in der Saison 2009/10) und Stefan Fischer (SV Holzkirchen; 15 Tore 2013/14). In den letzten Jahren gelang es keinem Rieser Fußballer, mehr als zehn Saisontore zu erzielen.
Besonderheiten in den letzten 30 Jahren: Der prominenteste Trainer war der siebenfache Nationalspieler Dieter Eckstein, der im November 2005 den TSV Hainsfarth übernahm, aber den sofortigen Abstieg nicht verhindern konnte. Der aktuelle Oberbürgermeister der Stadt Nördlingen, David Wittner, war in der Bezirksliga eineinhalb Jahre Coach des TSV Nördlingen II. Nach 16 Jahren Zugehörigkeit zu Bezirksliga beziehungsweise Bezirksoberliga stieg der TSV Wemding 2007 nach zwei Entscheidungsspielen vor 1000 beziehungsweise 1200 Zuschauern in die Kreisliga ab. Der Punktedurchschnitt in der Bezirksliga fällt für die Kicker des TSV Wemding mit 1,26 pro Spiel eher durchschnittlich aus. Der TSV Gersthofen als Dritter der „Ewigen Tabelle“holte im Schnitt 1,30 Punkte pro Begegnung, der TSV Nördlingen erreichte 1,18 Punkte pro Spiel, der SV Holzkirchen steht mit einem negativen Torekonto und 1,15 Punkten pro Partie in der Liste. Der TSV Wemding errang in 692 Spielen 874 Punkte.