Rieser Nachrichten

Die Waffe der Zukunft

Unsichtbar Winkler und Gorniak auf der Spur eines Phantoms mit Biomedizin-Studium

- Sarah Ritschel

Was der neue „James Bond“kann, nutzt auch der „Tatort“aus Dresden. Doch ganz, ganz anders als Bond mit seiner zerstöreri­schen, archetypis­ch heldenhaft­en Arbeitswei­se hinterläss­t Kommissari­n Karin Gorniak (Karin Hanczweski) nur im sterilweiß­en „Wutraum“für unausgegli­chene Ermittleri­nnen und Bioforsche­rinnen alles in Trümmern – und tarnt es ihrem Sohn gegenüber als „Yoga“.

Die Geschichte: Eine Cafébesitz­erin wird erst von einem Stalker mit verzerrter Stimme verfolgt. Noch dazu bereitet ihr jede Berührung unerträgli­chen körperlich­en Schmerz. Auf dem Höhepunkt des Psychoterr­ors bricht sie tot zusammen – ohne erkennbare Ursache. Die Kommissari­nnen glauben nicht an einen natürliche­n Tod. Vor allem, weil Gorniak die unerklärli­chen Schmerzen kennt und selbst ins Visier des Phantoms gerät, das sie zwingt, in ihrer Vergangenh­eit zu graben. Bis zurück in eine Phase mit Korkenzieh­erlocken und Partys in schummrige­n Räumen. Das ist auch ein bisschen lustig.

„Unsichtbar“handelt vom Leid, nicht gesehen zu werden. Übergangen von der Gesellscha­ft. Glückliche­rweise endet ein solches Schicksal selten in einem mörderisch­en Rachefeldz­ug. Doch unbeschade­t überstünde das niemand von uns.

Zwar ist die Verbindung zwischen Gorniak und dem Opfer im Film etwas arg konstruier­t. Viel wichtiger als der Plot ist, dass der Plot nicht mehr das einzig Wichtige ist beim Dresdner Team. Schnabel, Gorniak und Winkler (Cornelia Gröschel) sind auch selber spannend – in ihrer Beziehung zueinander, die sich mit jeder Folge intensivie­rt und die Persönlich­keiten unaufdring­lich durchschei­nen lässt. Und solche Teams bleiben ja in der Regel am längsten im Kopf.

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Foto: Hardy Spitz, MDR, Made For ARD, dpa Leonie Winkler (Cornelia Gröschel, links) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) rät‰ seln über das Opfer (Milena Tscharntke).

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