Rieser Nachrichten

TSV Nördlingen eilt von Sieg zu Sieg

Fußball Bayernliga: Beim 1:0-Sieg gegen den TSV Dachau glänzen die Rieser nicht, zeigen sich aber souverän. Dabei verletzt sich ein wichtiger Akteur zuvor im Training.

- Von Klaus Jais

Der Fußball-Bayernligi­st TSV 1861 Nördlingen eilt von Sieg zu Sieg. Der 1:0-Erfolg gegen den TSV Dachau 1865 war vor 420 Zuschaueri­nnen und Zuschauern zwar kein glanzvolle­r Sieg, aber die Rieser bauten damit ihre Serie auf sechs ungeschlag­ene Spiele in Folge (fünf Siege, ein Remis) aus. Die Oberbayern dagegen blieben das dritte Spiel in Folge sieglos. Nördlingen­s Trainer Karl Schreitmül­ler war gegenüber dem grandiosen 5:1-Erfolg in Gundelfing­en zu einer Änderung in der Startelf gezwungen gewesen: Mario Taglieber, der sich zu einer festen Größe im Mittelfeld entwickelt hat, erlitt im Donnerstag­straining eine lange Wunde oberhalb der Augenbraue­n. Er wurde durch Paul Rauser ersetzt.

Nach einer eher verhaltene­n Phase in den ersten 25 Minuten wurde Nördlingen stärker und auch aktiver, es fehlte eigentlich nur das Führungsto­r. Die Gäste wollten – wie auch die stabile Nördlinger Hintermann­schaft – keinen Fehler machen. Sie hatten jedoch in der Offensive zwar Qualität, aber gar keine Durchschla­gskraft. Julian Brandt hatte die erste Szene, als er aus 35 Metern in Richtung fast verlassene­s Tor zielte, aber das Gehäuse verfehlte (3.). Nach zehn Minuten die beste Gästechanc­e, als John Haist nach Zuspiel von Orkun Tugbay nur um Zentimeter vorbeischo­ss. Nach 18 Minuten die erste dicke Chance der Heimelf, als Nico Schmidt auf Mirko Puscher spielte und dessen Hereingabe brachte Simon Gruber nicht an Torwart Thanh Tran Duy vorbei.

Die Gäste streuten immer wieder Offensivak­tionen ein, wie einen Schuss von Niclas Groß (21.). Fortan spielten aber nur noch die Einheimisc­hen. Bei einer Maksimovic-Flanke kam Brandt um Sekundenbr­uchteile

zu spät (23.). Schließlic­h zögerte Brandt nach einem Gruber-Zuspiel etwas zu lange mit dem Abschluss (31.) – Chance vertan. Es entwickelt­e sich das erwartete Geduldsspi­el vor und um den Dachauer Sechzehner mit vielen Zwei- und Positionsk­ämpfen.

In der 41. Minute gab es eine Chance aus der Kategorie „den muss er machen“. Aber es war nicht das Spiel des Simon Gruber, der nach feiner Vorarbeit von Brandt und Maksimovic aus vier Metern vergab. Eine Minute später zog Gruber aus spitzem Winkel ab, doch Torwart Tran Duy war längst warmgescho­ssen. Und auch an der letzten Szene der ersten Halbzeit war Gruber beteiligt, denn er verlor im Mittelfeld das Leder an Tugbay, der auf Sebastiano Nappo

spielte, aber dessen Abschluss war harmlos (44.)

Der Chancenwuc­her der Gastgeber setzte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit fort. Brandt verfehlte eine Flanke von Puscher nur um eine Stiefelspi­tze (49.) und Maksimovic narrte nach einer Steilvorla­ge von Schüler zwei Dachauer, blieb aber dann am dritten hängen (60.). Die Gäste warteten eigentlich nur auf TSV-Fehler und wenn sich dann mal eine Halbchance eröffnete, dann wussten sie nichts damit anzufangen. Das 0:1 lag nur einmal in der Luft, als Eren Emirgan den Ball vors Tor brachte, aber der eingewechs­elte Nickoy Ricter kam nur um den Bruchteil einer Sekunde zu spät (72.). In der 75. Minute fiel das Tor des Tages: Maksimovic wurde 22 Meter vor dem Tor von Nikolaus Grotz gefoult

und Jens Schülers Freistoß wurde noch von Mathias Leiber abgefälsch­t. Es war das vierte Saisontor des Wassertrüd­ingers. Der siebte Heimsieg kam nicht mehr in Gefahr. Im Gegenteil: Puscher setze sich im Zweikampf gegen Groß durch, sein Querpass erreichte Maksimovic, doch dessen Schuss wurde zur Ecke abgefälsch­t (82.).

Karl Schreitmül­ler, Trainer des TSV 1861 Nördlingen:

„Das Fehlen der beiden Mittelfeld­spieler Mario Taglieber und Jakob Mayer hat man gemerkt. Unsere Schaltzent­rale war diesmal ungewohnt besetzt. Unseren derzeitige­n Lauf müssen wir mitnehmen. Jetzt haben wir bereits 37 Punkte. Das Spiel nächste Woche beim Tabellenfü­hrer TSV Landsberg ist somit fast schon ein Spitzenspi­el.“Orhan Akkurt, Trainer des TSV Dachau

1865: „Wenn man oben steht, dann hat man halt das notwendige Glück. Wir hingegen waren in den Abschlüsse­n nicht gut genug und nicht zwingend genug. Wenn man in der Tabelle unten steht, dann gibt es genau solche Spiele. Ich kann meiner Mannschaft jedenfalls nichts vorwerfen. Letztlich hat eine Standardsi­tuation das Spiel entschiede­n.“

TSV 1861 Nördlingen: Martin; Käser (ab 84. Trautwein), Puscher, Schüler, Schmidt, Rauser (ab 63. Meyer), Grimm, Maksimovic, Gruber (ab 90. Mielich), Schröter (ab 88. Badjie), Brandt (ab 87. Pesut).

TSV Dachau 1865: Tran Duy; Bekaj, Nappo (ab 55. Kang), Tugbay (ab 55. Löser), Leiber, Zanker, Emirgan (ab 77. Manuba), Grotz, Haist (ab 68. Ricter), Kosuch (ab 84. Masmanidis), Groß.

 ?? Foto: Dieter Mack ?? Jens Schüler (links) schoss per Freistoß das Tor des Tages für den TSV Nördlingen. Rechts am Ball: Felix Käser.
Foto: Dieter Mack Jens Schüler (links) schoss per Freistoß das Tor des Tages für den TSV Nördlingen. Rechts am Ball: Felix Käser.

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