Angels stellen Top-Akteure der Liga
Basketballerinnen können mit starken Werten glänzen
Die letztjährige Dreierkönigin der Frauen-BasketballBundesliga war Anissa Pounds, damals noch im Nördlinger Angels-Trikot. Mittlerweile läuft sie für die Gisa Lions aus Halle auf, kann dort aber nicht so Akzente setzen wie noch in Nördlingen. Klar als beste Dreier-Werferin abgelöst wurde sie von der 19-jährigen Nicole Brochlitz, die nun das Emblem der Eigner Angels aus Nördlingen trägt. Mit einer fabelhaften Quote von 45 Prozent (18 Treffer aus 45 Versuchen) ist sie eine der Nördlinger Topspielerinnen, die sich in den Bestenlisten der Liga tummeln. Eine weitere Top-Ten-Spielerin ist Danielle McCray. Mit einer Quote von 53 Prozent (28 Treffer aus 52 Versuchen) getroffener Würfe aus der Nah- und Mitteldistanz liegt sie auf Rang neun der Ligascharfschützinnen. Und dann ist da noch Erika Davenport, 26 Jahre, 1,82 groß, diese Saison einer von vielen Neuzugängen im Ries. Beste Schützin aus Nah- und Mitteldistanz (63 Prozent, 46/73), beste Rebounderin (69), zweiteffizienteste Spielerin und drittbeste Freiwerferin. Dazu kommen noch fünf Double-Double (zweistellige Ausbeute in einer der fünf basketballstatistisch erfassten Kategorien) in Punkten und Rebounds aus sechs Ligaspielen.
Zu den statistisch herausragenden Nördlinger Spielerinnen gesellt sich ein junges Rieser Team, dessen guten Einstieg in die Liga wenige so erwartet haben. War die Ein-Punkt-Niederlage beim Aufsteiger Leverkusen zum Saisonauftakt noch beinahe ärgerlich, entwickelte sich die Mannschaft um Headcoach Matiss Rozlapa (31) von Spiel zu Spiel weiter. So wirft sich die 26-jährige Brandy Beasley langsam warm. Mit 22 Punkten war das US-Girl Topscorerin des Spiels in Freiburg und erreichte ihr bestes Ergebnis in der laufenden Saison. Beobachtet man ihren Saisonverlauf, steigert sie sich nicht nur in der Punkteausbeute (5, 9, 10, 17, 18, 18, 22), sondern auch in ihrer Effektivität.
Getragen wird der momentane Erfolg einzelner Spielerinnen aber durch eine aggressive Verteidigung und füreinander Arbeiten des gesamten Teams. Mariam Hasle-Lagemann ist hier beispielhaft. Sie ist die Frau für Spezialaufgaben. Am vergangenen Samstag legte sie Freiburgs Schlüsselspielerin Britta Daub an die Kette. Daub blieb deutlich unter ihrem Punkteschnitt. Man tut den ungenannten Mitspielerinnen um Angels-Kapitänin Lisa Berthold beinahe unrecht, wenn man sie nicht namentlich erwähnt, doch Basketball ist ein Mannschaftssport. Und dass es bei den Eigner Angels momentan so läuft, ist ein Verdienst des gesamten Teams. Der 87:71-Sieg in Freiburg war nicht nur hochverdient, er war überraschend deutlich und souverän. Die Wechselmöglichkeiten des Nördlinger Trainerduos Rozlapa/Vasylenko schienen unendlich zu sein. Egal, welche Spielerin auf dem Breisgauer Parkett stand, es tat dem Nördlinger Spiel kaum einen Abbruch. In der ersten Halbzeit gab es vier Führungswechsel, den letzten zogen die Rieserinnen durch bis zum Schluss.
Am 19. November kommt Osnabrück in die Nördlinger HermannKeßler-Halle, das Team, das vergangene Saison fünfmal gegen die Angels gewann – eine gute Gelegenheit, die starken Werte in einen weiteren Sieg umzumünzen.