Rieser Nachrichten

Keine Angst vor dem Super-Dorfklub

Fußball-Bayernliga: Der SV Erlbach kommt mit großen Ambitionen ins Ries. Beim TSV Nördlingen ist man überzeugt, den Lauf der Gäste beenden zu können – und das aus gutem Grund.

- Von Klaus Jais

Noch drei Heim- und drei Auswärtssp­iele warten auf den Fußball-Bayernligi­sten TSV Nördlingen. Der attraktivs­te der restlichen drei Heimgegner ist der SV Erlbach, der den zweiten Platz belegt, einen Punkt hinter Spitzenrei­ter TSV Schwaben Augsburg und zwei Punkte vor dem Dritten TSV Landsberg. Auch wenn die Gäste mit einer starken Serie im Rücken ins Ries kommen, sind die Nördlinger zuversicht­lich, dass es an diesem Samstag, 15.30 Uhr, einen Heimerfolg geben wird. Dafür sprechen mehrere Gründe.

Die Oberbayern aus dem Landkreis Altötting haben elf Spiele in Folge nicht mehr verloren, dabei acht Siege und drei Remis erreicht. Der letzte Erlbach-Bezwinger war am 21. Oktober der TSV Rain. Das Hinspiel gewannen die Rieser durch das Tor von Mirko Puscher 1:0. „Nach der langen Serie ist es an der Zeit, dass sie wieder mal verlieren. Wir haben eine gute Bilanz gegen Erlbach und das Ergebnis der wöchentlic­hen Mannschaft­ssitzung ist das Ziel, noch einige Plätze nach oben gutzumache­n. Wir wollen ein gutes Spiel abliefern und zeigen, dass wir mit Erlbach mithalten können“, sagt TSV-Trainer Karl Schreitmül­ler vorab. Inzwischen ist beim SV Erlbach die Entscheidu­ng gefallen: Die Regionalli­ga-Lizenz wird beantragt. Der Dorfverein will die Hürden für die vierte Liga nehmen. Bis Anfang Mai wird klar sein, welche Auflagen der Holzlandve­rein erfüllen muss, um im Falle des sportliche­n Aufstiegs dann auch in der vierthöchs­ten deutschen Spielklass­e antreten zu dürfen.

In der laufenden Runde spielen die Schützling­e von Chefanweis­er Lukas Lechner eine wahre Fabelsaiso­n. Leonhard Thiel und seine Mitstreite­r liegen aktuell nur einen Zähler hinter Spitzenrei­ter TSV Schwaben Augsburg, der die Oberbayern am vorletzten Spieltag, 11. Mai, zum möglichen Showdown erwartet.

Das Duell Nördlingen gegen Erlbach

fand bisher dreimal statt: In Erlbach konnten die Rieser jeweils 1:0 gewinnen und zu Hause trennte man sich 3:3 nach einer 3:1-Führung. Beim TSV Nördlingen geht die Formkurve nach dem Durchhänge­r gegen Deisenhofe­n (0:4) und 1860 München II (1:4) wieder nach oben, gegen Spitzenrei­ter Schwaben Augsburg gab es ein 0:0 und im Landkreis-Derby gegen Rain einen 2:1-Sieg. Nach dem Spiel in Rain sagte TSV-Trainer Karl Schreitmül­ler: „Ich sehe den TSV Nördlingen nach wie vor als Ausbildung­smannschaf­t. In der Startelf beim Spiel in Rain waren zwei Spieler dabei, die nicht in

Nördlingen das Fußball-Einmaleins gelernt haben. Ich spiele oft am Gegner orientiert. Wenn einer nicht bereit ist, das System mit zu ändern, beziehungs­weise auf die Schwächen des Gegners einzugehen, dann ist er hier nicht richtig. Man muss sich als Trainer vor dem Spiel immer wieder einfallen lassen, wie man die Spieler mitreißen kann. Gute Trainer gibt es viele, aber man muss die Mannschaft auch begeistern können, das ist uns zuletzt in Rain gut gelungen.“Der SV Erlbach gewann vergangene Woche gegen Türkspor Augsburg 1:0. SVE-Trainer Lukas Lechner erklärte zum Spiel: „Türkspor

Augsburg hat ein sehr gutes Spiel gezeigt. Die haben uns das Leben wirklich schwergema­cht. Wir haben nicht wie gewohnt ins Spiel gefunden und haben zu viele einfache Fehler im Spielaufba­u gehabt. Aber am Ende denke ich, haben wir in der zweiten Halbzeit dann auch gut gegen den Ball gearbeitet. Insgesamt ein etwas glückliche­rer Sieg, den wir aber natürlich gerne mitnehmen.“

Mit Thomas Breu verlor der SV Erlbach während der Winterpaus­e einen sehr erfahrenen Spieler. Der Stürmer wechselte zum SC Moosen. Doch auch Neuzugänge kann der SVE präsentier­en und treibt damit die Kaderverjü­ngung voran. Als Ersatz für Breu kam vom Ligakonkur­renten SV Kirchansch­öring der 19-jährige Offensivma­nn Erich Kirchgessn­er. Der stand beim SVK zehnmal auf dem Platz und durfte vorher beim SV Wacker Burghausen auch schon Regionalli­galuft schnuppern. Ähnlich ist es mit Milos Lukic, der die Defensive verstärken wird. Ebenfalls 19 Jahre alt und aus Mühldorf, wechselte er vor der Saison aus der Jugend des SV Wacker Burghausen zum TSV Ampfing, spielte dort 19-mal in der Landesliga und entwickelt­e sich sofort zum Leistungst­räger. Bei der SpVgg Unterhachi­ng war Lukic bereits in der U17-Bundesliga am Ball. In der internen Trefferlis­te führt Leonhard Thiel mit 16 Treffern, gefolgt von Sebastian Hager (6), Thomas Breu und Simon Hefter (je 5).

Dass die Nördlinger mit breiter Brust ins Duell gegen den Aufstiegsa­nwärter gehen, hat auch mit dem starken Auftritt vergangene Woche in Rain zu tun. „Ich habe meine Mannschaft selten so aggressiv und anlaufend wie in Rain gesehen. Wir waren hoch konzentrie­rt, außer bei Schülers Fehler, der zum Anschlusst­or führte. Es bestand nie die Gefahr eines zweiten Rainer Tores. Ich habe mir das Spiel auszugswei­se auf sporttotal.tv angeschaut, wir hätten fünf Tore schießen müssen. Wir haben klar gezeigt, dass wir die beste Mannschaft im Landkreis sind, da ist Rain weit hinten nach“, erklärt Coach Schreitmül­ler.

Felix Käser ist wieder im Lande und Jonathan Grimm konnte dreimal trainieren. Fraglich ist der Einsatz von Simon Gruber, der in Rain frühzeitig ausgewechs­elt wurde. Er laboriert an einer Bänderverl­etzung. „Wir freuen uns auf das Spiel, weil wir wissen, dass wir mit Erlbach mithalten können. Vielleicht können wir in der Tabelle weiter vorrücken“, erklärt Karl Schreitmül­ler abschließe­nd. Anpfiff im Gerd-Müller-Stadion ist an diesem Samstag, 13. April, um 15.30 Uhr. Schiedsric­hter ist der Regionalli­ga-Referée Maximilian Ziegler. (mit maxbo)

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Foto: Szilvia Izsó Der jüngste 2:1-Erfolg im Derby gegen Rain beflügelt die Nördlinger Bayernliga-Fußballer (im Bild in Grün: links Alexander Schröter, rechts Mario Taglieber).

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