Wenn Brezen und Semmeln vor der Haustür warten
Im Ries gibt es seit Kurzem einen Brötchen-Lieferservice. Florian Gläß schafft sich damit neben dem „Rieser Bruzzler“ein weiteres Standbein.
Das Prinzip ist klar: Auf Bestellung sollen in Nördlingen und Umgebung künftig am Wochenende Backwaren geliefert werden. Das verspricht zumindest das Angebot von „Breadbites“. Hinter dem Lieferservice steckt der Nördlinger Florian Gläß, der bekannt durch seinen Food-Truck „Rieser Bruzzler“ist. Wie funktioniert die Dienstleistung? Und welche Idee steckt dahinter?
Der 38-Jährige will sich mit dem Brötchen-Lieferservice ein weiteres Standbein schaffen. Seit Herbst zeichne sich ab, dass die Menschen nicht mehr so viel Geld für Catering auf privaten Feiern ausgeben würden, beobachtet Gläß. Von der Idee bis zum Deal mit der Bäckerei „Mayer’s Beck“bis hin zur fertigen Website seien nicht viele Tage vergangen, berichtet der Unternehmer. Damit die Backwaren bis vor die Haustür kommen, gibt es einige Vorgaben zu beachten.
Geliefert wird samstags, sonntags und an ausgewählten Feiertagen. Breadbites verspricht, dass die Waren bis 8.30 Uhr beim Adressaten sind. Die Bestellungen werden via Homepage unter www.breadbites.store aufgegeben. Bestellschluss ist am Freitagabend um 18 Uhr. Wichtig ist es, einen Ablage-Ort anzugeben. Gläß sagt, wenn das Wetter wechselhaft sei, werden die Waren in entsprechenden Tüten ausgeliefert. Die ersten beiden Wochenenden liegen bereits hinter dem neuen Lieferservice. Gläß berichtet, dass er auf Nachfrage das angegebene Liefergebiet auch weiter fasse. So wurden Semmeln zuletzt auch bis nach Munningen gefahren. Laut Homepage reicht das Liefergebiet von Nördlingen bis Reimlingen, Grosselfingen, Enkingen, Deiningen, Löpsingen, Pfäfflingen, Munningen, Wechingen, Ehringen, Wallerstein, Pflaumloch, Riesbürg/Utzmemmingen und Nähermemmingen. Unter der Woche gibt es von dienstags bis freitags zudem einen FrühstücksLieferservice, der auch durch regionale Produkte ergänzt wird. Dass die Backwaren zum Kunden kommen und nicht umgekehrt der Konsument in den Laden geht, ist nicht neu. Seit dem die kleinen Tante-Emma-Läden in den Dörfern verschwunden sind und immer mehr Backbetriebe ihren Dienst beendet haben, behelfen sich Bäckereien mit Backmobilen. Rupert Diethei, Obermeister und Vorsitzender der Bäckerinnung Nordschwaben, sagt, dass die Bäckereien früher damit kein schlechtes Geschäft gemacht hätten. Auch er hatte ein Backmobil im Einsatz, könne diesen Service aber aus Personalgründen nicht mehr anbieten. Heute seien zudem die Kosten für das Fahrzeug immens.
Einen Brötchen-Lieferservice hält er grundsätzlich für ein gutes Angebot, könne sich jedoch vorstellen, dass es für den Betreiber eine große Herausforderung sei. Gerade deshalb, weil der Lieferservice pünktlich arbeiten müsse, um die Kunden nicht zu verärgern. Bei einer Vielzahl an Bestellungen sei das nicht immer einfach.