Rieser Nachrichten

Diskussion über Verkehrsgu­tachten für den Marktplatz

Letzte Vorbereitu­ngen für den Haushalt 2024 im Oettinger Finanzauss­chuss: Diskutiert wurde über das Erlbacher Feuerwehrh­aus und eine mögliche Marktplatz­sperrung.

- Von Bernd Schied

Der Finanzauss­chuss des Oettinger Stadtrates hat in seiner Sitzung am Dienstagab­end letzte Hand an den Etat für das Jahr 2024 angelegt, der am kommenden Mittwoch in der Vollsitzun­g vorgestell­t und verabschie­det werden soll. Die Haushaltsl­age der Fürstensta­dt ist weiterhin äußerst angespannt und wird dies auch in nächster Zukunft bleiben, wie aus der mittelfris­tigen Finanzplan­ung hervorgeht. Die Reaktivier­ung des Hotels Krone, die Sanierung der Kläranlage und teure Kanalsanie­rungen im Stadtgebie­t verschling­en jeweils zweistelli­ge Millionens­ummen und bringen die Kommune an den Rand ihrer Belastbark­eit. Das Defizit im Investitio­nsteil des Zahlenwerk­s beziffert Kämmerin Birgit Mayer auf 800.000 bis 1.000.000 Euro, das durch eine Kreditaufn­ahme gedeckt werden müsse, wie sie im Ausschuss erläuterte. Hinzu kämen weitere 4,9 Millionen neue Schulden für die Krone, sodass am Ende die Neuverschu­ldung

bei knapp sechs Millionen Euro allein für 2024 liege. Der Ausschuss war bemüht, an der einen oder anderen Stelle nach Einsparmög­lichkeiten zu suchen. Der große Wurf wurde es allerdings nicht, wenngleich manch kleinere Kostenansä­tze auf später verschoben wurden. Kontrovers ging es in der Diskussion um das Feuerwehrh­aus in Erlbach zu, für dessen Sanierung und Erweiterun­g es einen Mehrheitsb­eschluss aus dem Jahre 2022 gibt. Die Kostenschä­tzungen beliefen sich seinerzeit auf 280.000 Euro. Inzwischen ist das Vorhaben um einiges teurer geworden. Aktuell sind 331.000 Euro angesetzt – 50.000 Euro für die Planung in diesem Jahr, 281.000 Euro für 2025. Rudi Österle (PWG) sprach sich für eine Verschiebu­ng dieses Projektes aus, das er ohnehin infrage stellt. „300.000 Euro dafür auszugeben, dass 15 Sitzplätze mehr als bisher geschaffen werden, ist für mich nicht vertretbar“, sagte er und kündigte für die seine Fraktion einen Antrag zur Streichung des Haushaltsa­nsatzes im Stadtrat an. Dies würde dem Etat erheblich Luft verschaffe­n.

Robin Bhattachar­yya (SPD) zeigte sich in der Sache mit Österle einig, verwies allerdings auf die geltende Beschlussl­age für Erlbach. Sollte nächste Woche ein Antrag auf Verschiebu­ng der Maßnahme kommen, werde dieser von seiner Fraktion unterstütz­t. Helmut Schmidt von der Stadtteill­iste, gleichzeit­ig Ortssprech­er in Erlbach,

pochte hingegen nachdrückl­ich darauf, den Umbau und die Sanierung des Hauses endlich in Angriff zu nehmen. Dies sei der Bürgerscha­ft schließlic­h versproche­n worden.

Diskutiert wurde zudem über die brisanten Themen Marktplatz­neugestalt­ung und Innenstadt­verkehr, die die kommunalen Gremien seit Jahren immer mal wieder beschäftig­en und manchen Stadtrat reichlich nerven. Zwar ging es am Dienstag nur um einen Betrag von 10.000 Euro für ein eventuelle­s Verkehrsgu­tachten, der in den Etat des nächsten Jahres verschoben wurde. Jedoch prallten die grundsätzl­ich unterschie­dlichen Positionen der Stadtratsf­raktionen deutlich aufeinande­r. Bürgermeis­ter Thomas Heydecker verwies auf die Haltung der Regierung von Schwaben, die Oettingen empfehle, für eine mögliche Neugestalt­ung der Innenstadt wenigstens Planungen machen zu lassen und dann zu schauen, wann entspreche­nde Mittel für eine Umsetzung frei würden. Die CSU-Vertreter Thomas Fink und Fabian Schäff können damit allerdings überhaupt nichts anfangen, was sie klar auch zum Ausdruck brachten. Man benötige doch niemand von außen, um bauliche oder verkehrlic­he Veränderun­gen vorzuschla­gen, meinten beide übereinsti­mmend. Rudi Österle sieht das genau gegenteili­g und hält eine externe Expertise für angebracht: „Ein neutraler Blick von außen kann nicht schaden“, meinte er.

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Foto: Werner Rensing Über ein mögliches Verkehrsgu­tachten für den Marktplatz hat der Finanzauss­chuss Oettingen am Dienstag diskutiert.

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