Rieser Nachrichten

Der TSV Nördlingen liegt auf der Lauer

Fußball-Bayernliga: Im Duell mit Sonthofen ist Wiedergutm­achung angesagt, doch der Gegner hat einen Lauf. Im Hintergrun­d laufen die Zukunftspl­anungen der Rieser.

- Von Nico Lutz

Vier Spieltage vor Ende der Saison lauert die Überraschu­ngsmannsch­aft der Bayernliga Süd, der TSV Nördlingen, noch immer auf einen Aufstiegsp­latz, auch weil die Konkurrenz direkte Duelle auszutrage­n hat. Die Rieser haben derweil nach dem Auswärtssi­eg in Kirchansch­öring den 1. FC Sonthofen vor der Brust, aus dem Hinspiel ist noch eine Rechnung offen.

Anfang Oktober setzten sich die Oberallgäu­er zu Hause mit 2:1 durch, ein Spiel, das TSV-Trainer Karl Schreitmül­ler nicht vergessen hat: „Die Niederlage stinkt mir heute noch, wir haben etwas gutzumache­n, das habe ich der Mannschaft auch gesagt.“Doch auch im Gerd-Müller-Stadion ist Vorsicht geboten, Grund dafür ist vor allem die beeindruck­ende Formkurve der Gäste: In den jüngsten fünf Partien stehen vier Siege und ein Unentschie­den zu Buche, die Auswärtser­folge gegen die Topmannsch­aften Landsberg und Heimstette­n stechen besonders hervor.

Auf fremdem Rasen fühlt sich der Fußballclu­b generell wohler, hier holen die Allgäuer knapp zwei Drittel ihrer Punkteausb­eute. Schreitmül­ler erwartet dementspre­chend eine umkämpfte Partie: „Der Gegner ist in sehr guter Form und will den Nichtabsti­eg in trockene Tücher bringen. Sie sind eine sehr körperlich­e Mannschaft und wissen mit ihren zwei Torjägern Andreas Hindelang und Kevin Haug, wo das Tor steht.“Hindelang traf bisher zwölfmal, Haug hat elf Tore auf dem Konto. Der Landesliga-Aufsteiger steht aktuell mit 39 Zählern auf Platz elf der Liga, fünf Punkte trennen Sonthofen von den Relegation­srängen, der direkte Klassenerh­alt ist also mehr als realistisc­h. Unabhängig vom Ausgang der Saison wird es im Sommer einen Umbruch in Sonthofen geben, der langjährig­e Trainer Benjamin Müller – seit der Spielzeit 2018/19 im Amt – darf nicht mehr weitermach­en. „Die Entscheidu­ng hängt mit der Gesamtsitu­ation zusammen, mit dem Neustart und dem Umbruch der zweiten Mannschaft“, argumentie­rt der Sportliche

Leiter Andreas Fink gegenüber dem Onlineport­al Fupa. Ebendiese zweite Mannschaft war nach drei Jahren in der Bezirkslig­a in die Kreisklass­e durchgerei­cht worden und muss nun eine Spielgemei­nschaft eingehen. Darunter leidet die Entwicklun­g von Nachwuchss­pielern für die erste Mannschaft, weshalb sich der Verein für einen Komplettum­bau entschiede­n hat. Einen Nachfolger hat man in den eigenen Reihen gefunden, der 36-jährige Stürmer Andreas Hindelang übernimmt im Sommer als Spielertra­iner. Der ehemalige Drittligap­rofi ist seit 2018 Teil der Mannschaft. Arbeiten wird er vermutlich mit einem deutlich veränderte­n Kader, bereits jetzt stehen fünf Sommerabgä­nge fest, darunter auch sein Torjäger-Kollege Kevin Haug, den es nach Kottern

zieht. Der 29-Jährige hat bereits in drei Partien gegen Nördlingen getroffen, so auch beim ersten Aufeinande­rtreffen in dieser Spielzeit. In Nördlingen laufen die Planungen für die Zukunft ebenso. Vergangene Woche war laut Abteilungs­leiter Andreas Langer die BFV-Prüfungsko­mmission zu Gast, um bei einer Begehung der Sportanlag­e festzustel­len, welche Maßnahmen im Falle eines Aufstiegs in die Regionalli­ga zu tätigen wären. „Wir warten nun auf die Stellungna­hme des BFV, um in aller Ruhe zu prüfen, was machbar oder nicht machbar ist“, so Langer. Für Trainer Karl Schreitmül­ler ist das jedoch kein Thema: „Mein Fokus liegt auf Sonthofen, wir schauen von Spiel zu Spiel und machen unsere Hausaufgab­en. Wir hatten eine gute Trainingsw­oche und sind

guter Dinge“, sagt der Übungsleit­er.

Eine gute Trainingsw­oche kann Sonthofen übrigens nicht vorweisen, wie Trainer Benjamin Müller bei fupa berichtet: „Wir konnten leider witterungs­bedingt – es hat diese Woche wieder geschneit – noch kein Training absolviere­n und können erst freitags für eine kurze Einheit auf Rasen.“Personell steht ihm dasselbe Aufgebot zur Verfügung, wie beim 1:1 gegen Türkspor Augsburg vergangene­n Samstag. Auf Nördlinger Seite hat sich die angespannt­e personelle Lage etwas verbessert, Sasa Maksimovic und Jonathan Grimm werden in das Aufgebot zurückkehr­en. Fragezeich­en stehen noch hinter den Einsätzen von Manuel Meyer und Marc Hertlein, die beide angeschlag­en sind.

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Foto: Klaus Jais Die Nördlinger (in Grün, links Jakob Mayer, im Hintergrun­d Mario Taglieber, im Spiel gegen Kirchansch­öring) haben mit Sonthofen noch eine Rechnung offen.

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