Wer verschafft sich Luft im Abstiegskampf?
Fußballspiel der Woche: Im Kreisliga-Keller geht es eng zu. Möttingen braucht am Sonntag dringend Punkte, doch auch die Gäste aus Marktoffingen haben nichts zu verschenken.
Am 25. Spieltag der Kreisliga Nord steht unter anderen das Riesderby TSV Möttingen gegen den FSV Marktoffingen auf dem Terminplan. Der TSV Möttingen belegt aktuell mit 20 Punkten einen der beiden Direktabstiegsplätze und der FSV Marktoffingen ist mit 26 Punkten alles andere als in Sicherheit. Allerdings haben die Nordrieser ein Spiel weniger. Das direkte Duell verspricht hoch spannend zu werden, denn eine Niederlage können sich beide Teams kaum leisten. Wir haben vorab mit FSV-Coach Kirchenbaur und TSV-Abteilungsleiter Heider gesprochen – Letzterer gab preis, wer nächste Saison Trainer wird. Der TSV Möttingen hat erst drei Siege vorzuweisen, der letzte datiert vom 10. September (2:0 gegen den TSV Hainsfarth). Danach folgten 16 (!) sieglose Spiele. „Prinzipiell können wir den Großteil der Spielzeit mit unseren Leistungen und der Qualität der Spiele zufrieden sein. Mit den Ergebnissen jedoch natürlich nicht. Dass wir so oft unentschieden gespielt haben, ist teilweise sehr ernüchternd“, sagt Möttingens Fußball-Abteilungsleiter Oliver Heider.
Der TSV Möttingen hat keinen ausgesprochenen Torjäger in seinen Reihen. Mit sechs Toren (davon drei Elfmeter) führt Spielertrainer Johannes Rothgang die interne Trefferliste an. Rothgang ist der Abwehrchef. Nach ihm rangieren Philipp Rothgang, Robin Schindler, Toni Hagel und Thomas Wittke mit je vier Treffern. „Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass wir aktuell vor dem Tor zu ungefährlich sind, beziehungsweise die wenigen vorhandenen Großchancen
nicht in Tore ummünzen. Im letzten Drittel fehlt uns teilweise die Präzision und die Ruhe am Ball“, erklärt Heider, der aktiv in der Ersten mitspielt. Kein Spieler ist derzeit langzeitverletzt.
Die größte Neuigkeit behält sich Heider für den Schluss auf: „Trainer wird nächstes Jahr Edmir ‘Edi’ Fischer.“Der 53-jährige Wemdinger trainiert aktuell noch den SV Otting.
Klaus Kirchenbaur, der Trainer des FSV Marktoffingen, vermisste bei der 0:1-Niederlage gegen die SpVgg Deiningen vor zwei Wochen den letzten Einsatzwillen: „Es fehlten einige Prozent. Diese Niederlage hat uns gewaltig gestunken, da sind wir heute noch sauer. Die Gäste hatten eigentlich nur eine Chance. Es war ein von David Chlebisz
gut geschossener, aber nicht unhaltbarer Freistoß aus 24 Metern.“In diesem Spiel fehlten der erkrankte Daniel Gabler und der für zwei Spiele gesperrte Julian Peiker. David Chlebisz, der schon beim 2:1 im Hinspiel beide Tore für die SpVgg erzielen konnte, traf damit gegen Marktoffingen dreimal. Nach langer Verletzungspause wieder dabei ist Tim Seitz. Über ihn sagt der Trainer: „Er ist ein Instinktfußballer, der weiß, wo der Ball hinkommt. Er ist aber erst bei 70 Prozent seines Leistungsvermögens.“
Bereits zwei Elfmeter wurden von Torwart Patrick Dauser gehalten. „Er hat sich im Laufe der Saison stark verbessert“, sagt sein Trainer über den 24-jährigen Keeper. Kirchenbaur weiter: „Die gegen
Deiningen versäumten Punkte müssen wir nun anderswo holen, am besten gleich in Möttingen. Wir wären schon mit einem Punkt zufrieden. Dort ist Johannes Rothgang der überragende Spieler. Er ist derjenige, der den Laden zusammenhält. Ich erinnere mich noch an das letzte Spiel der Saison 2022/23, als wir gegen Möttingen 1:4 verloren und Rothgang einen Freistoß zum 1:3 verwandelte. Möttingen hat eine funktionierende Mannschaft, denen geht es wie uns: Sie haben keinen Torjäger.“Hannes Reichherzer ist mit sieben Toren der torgefährlichste Akteur des FSV. Ihm auf den Fersen sind Daniel Gabler (sechs Tore) und Timo Willig (vier Tore). Das Hinspiel gewann der FSV 3:1. Dauerverletzte gibt es beim FSV keine.