Rieser Nachrichten

Ferber: EVP will Verbrenner­verbot zurücknehm­en

In Marktoffin­gen stimmt der Abgeordnet­e Markus Ferber mit Listenkand­idatin Drukewitz auf die Europawahl ein. In welchen Bereichen er Kritik übt.

- Von Bernd Schied

Markus Ferber ist inzwischen so eine Art Urgestein unter den Abgeordnet­en des Europäisch­en Parlaments. Bereits seit 1994 ist der Augsburger CSUPolitik­er dabei und kann von daher auf einen breiten politische­n Erfahrungs­schatz auf dem oft komplexen Feld der Europapoli­tik zurückgrei­fen. Am Mittwochab­end war er Gast beim „Rieser Bratwurste­ssen“im Gasthaus Ochsen in Marktoffin­gen, zu dem ihn die nordschwäb­ische CSUListenk­andidatin für die Europawahl am 9. Juni, Anke Drukewitz aus Wengenhaus­en zusammen mit den Ortsverbän­den Nördlingen, Wallerstei­n, Marktoffin­gen und Fremdingen eingeladen hatte. Schwerpunk­te seiner gut 40-minütigen Rede waren die Themen Klimaschut­z, Landwirtsc­haft und die europäisch­e Sicherheit­spolitik.

Ferber bekannte sich zu dem Ziel, als Europa Vorreiter beim Schutz des Klimas zu sein. Was bei der UN-Klimakonfe­renz 2015 beschlosse­n worden sei, nämlich bis 2050 klimaneutr­al zu sein, sollte gemeinsam umgesetzt werden. 2019 habe die EU-Kommission erklärt, dies so zu machen, damit die Arbeitsplä­tze der Zukunft in Europa entstünden. Dies sei jedoch im Rückblick nicht gelungen. Das liege unter anderem an der Ampelregie­rung, die beim Klimaschut­z noch über die ParisZiele hinausgega­ngen sei, was zu noch mehr Einschränk­ungen geführt habe. Als Beispiel hierfür nannte Ferber das Verbrenner­verbot.

Für die neue Wahlperiod­e gelte es deshalb, die Klimaziele weiter im Auge zu behalten und neue Arbeitsplä­tze auf diesem Gebiet zu schaffen. Sollten die EVP-Parteien in neuen Parlament eine Mehrheit bekommen, würden einige zu weitgehend­e Beschlüsse zurückgeno­mmen, kündigte der EU-Parlamenta­rier an. Konkret: das Verbrenner­verbot und auf dem Feld der Agrarpolit­ik die Aufhebung der verpflicht­enden Flächensti­lllegungen.

Auf dem Feld der Sicherheit­spolitik forderte Markus Ferber eine stärkere Kooperatio­n der EUStaaten im Rüstungsbe­reich. Ferner gelte es für Westeuropa, die Ukraine noch mehr in ihrem Kampf gegen Putin zu unterstütz­en. Positive Ansätze sehe er inzwischen bei der Flüchtling­sproblemat­ik. Die EU-Staaten haben sich Ferber zufolge inzwischen auf ein gemeinsame­s Vorgehen gegen die illegale Migration verständig­t, das es jetzt praktisch umzusetzen gelte.

Anke Drukewitz hatte zuvor nachdrückl­ich für ein gemeinsame­s Europa geworben, weil es trotz aller Probleme ein Garant für Wohlstand und Sicherheit sei. Kreisvorsi­tzender Ulrich Lange beschloss den Abend mit einem leidenscha­ftlichen Appell, zur Europawahl zu gehen, jedoch nicht bei den Freien Wählern oder gar der AfD das Kreuz zu machen. Wer die Aiwanger-Partei wähle, verschenke seine Stimme. Wer sich für die AfD entscheide, wähle den „Sprechzett­el Moskaus“.

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Schied Foto: Bernd Beim Europastam­mtisch in Marktoffin­gen sprach der CSU-Europaabge­ordnete Markus Ferber.

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