Rieser Nachrichten

Kein Aufstieg, kein Problem

Fußball-Bayernliga: Auch ohne Aufstiegsa­mbitionen will der TSV Nördlingen noch Plätze gutmachen, Gegner Ismaning muss hingegen im Abstiegska­mpf punkten.

- Von Nico Lutz

Am vergangene­n Sonntag hat der TSV Nördlingen dem Bayerische­n Fußball-Verband mitgeteilt, den Weg in die Regionalli­ga nicht anzutreten, falls sich die Chance bietet. Die Rieser reihten sich mit ihrer Entscheidu­ng bei den Ligakolleg­en Erlbach und Deisenhofe­n ein, was zu einem Kuriosum führte. Denn somit verbleibt mit Schwaben Augsburg nur noch eine Mannschaft, die den Erstantrag für den Aufstieg gestellt hatte. Doch auch bei den Schwabenri­ttern herrscht Unsicherhe­it, Ende der Woche sollte dort eine Entscheidu­ng fallen. So oder so steht der BFV aufgrund der zahlreiche­n Verzichtse­rklärungen vor schwierige­n Entscheidu­ngen, was das Auf- und Abstiegsre­cht sowie die Relegation angeht. Die Nördlinger muss das nicht kümmern, sie konzentrie­ren sich darauf, in den letzten beiden Spielen noch mal guten Fußball zu bieten – so auch im letzten Heimspiel gegen den FC Ismaning (Samstag, 15.30 Uhr).

Bei der Mannschaft habe die Entscheidu­ng des TSV Nördlingen viel Verständni­s gefunden, wie Trainer Karl Schreitmül­ler berichtet: „Mit den ganzen Auflagen war es finanziell einfach nicht sinnvoll. Die Mannschaft hat das verstanden und ist charakterl­ich sehr stark, da hat sich keiner beschwert. Als Stand jetzt sechster Platz sollte man auch nicht aufsteigen, schade ist es natürlich trotzdem, so eine Relegation wäre mit Sicherheit sehr interessan­t gewesen.“Und so legt die Mannschaft den Fokus auf das letzte Heimspiel der erfolgreic­hsten Spielzeit der TSV-Geschichte, wo sich für den scheidende­n Trainer Karl Schreitmül­ler der Kreis schließt: „Meine Zeit hier hat mit einem Heimspiel gegen Ismaning begonnen, und auch mein letztes Spiel im Gerd-Müller-Stadion findet gegen Ismaning statt.“Nach zwei Jahren auf der Kommandobr­ücke wird Schreitmül­ler

sein Amt auf eigenen Wunsch niederlege­n, gegen Ismaning will er sich vom Heimpublik­um verabschie­den: „Diese überragend­e Unterstütz­ung der Fans gab es beim TSV Nördlingen meines Wissens noch nie in dieser Form, im Sinne der gesamten Mannschaft will ich mich dafür bedanken. Für mich persönlich war es die größte Freude, dass wir es geschafft haben, die Leute so mitzunehme­n.“Auch ohne den zusätzlich­en Anreiz eines Aufstiegs ist die Motivation innerhalb der Mannschaft hoch: „Den sechsten Platz haben wir sicher, doch die Jungs wollen weiter Gas geben, das merkt man einfach. Wir sind ganz nah dran an den Teams vor uns und wollen noch ein, zwei Positionen gutmachen“, so der Coach.

Für Gegner Ismaning ist das Gastspiel in Nördlingen immens

wichtig, mit 39 Punkten stehen die Oberbayern nur knapp über dem Strich, zwei Zähler trennen sie vom ersten Relegation­splatz, den Dachau belegt. Nachdem Ismaning vor zwei Wochen eine heftige 2:8-Klatsche in Landsberg hinnehmen musste, hat die Mannschaft eine perfekte Reaktion gezeigt und Türkspor Augsburg am vergangene­n Samstag mit 3:0 geschlagen. Den Nichtabsti­eg ohne Relegation hat Ismaning also in der eigenen Hand, sollte jedoch wachsam bleiben und in den Spielen gegen Nördlingen und den sicheren Absteiger Kirchheim noch einmal punkten. Weil Dachau und Gundelfing­en im direkten Duell aufeinande­rtreffen, wird mindestens ein Ismaning-Verfolger aufschließ­en oder vorbeizieh­en, wenn der FC in Nördlingen leer ausgeht. „Sie brauchen noch Punkte und werden

sehr konzentrie­rt agieren, da gibt es nichts geschenkt. Ismaning weiß, wie Abstiegska­mpf funktionie­rt, ich erwarte eine umkämpfte Partie“, sagt Schreitmül­ler. Die Serie von sechs ungeschlag­enen Partien will Nördlingen ausbauen und den Fans noch einmal ein schönes Heimspiel zeigen: „Wir werden alles geben, das soll kein Sommerkick werden“, kündigt der Trainer an.

Nördlingen muss wohl den einen oder anderen Ausfall kompensier­en, Jakob Mayer ist im Urlaub und Simon Grubers Einsatz höchst fraglich, nachdem er das letzte Training abbrechen musste. Auch Sasa Maksimovic wird in den letzten beiden Spielen nicht mehr zur Verfügung stehen. Bei Ismaning fehlen die Langzeitve­rletzten Alexander Jobst, Hiroto Yamashita, Peter Schädler und Plator Doqay.

 ?? Foto: Karlheinz Geiger ?? Einmal noch in dieser Saison werden die Nördlinger im Gerd-Müller-Stadion auflaufen. Am Ball Mario Taglieber, rechts hinten Alexander Schröter.
Foto: Karlheinz Geiger Einmal noch in dieser Saison werden die Nördlinger im Gerd-Müller-Stadion auflaufen. Am Ball Mario Taglieber, rechts hinten Alexander Schröter.

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