„Gewaltprävention wird eines meiner Hauptthemen sein“
Neuer Herren-Kreisspielleiter im Fußball-Kreis Donau ist der Bäumenheimer Jürgen Friedrich. Wie er sich auf den neuen Job vorbereitet und was er auf den Plätzen der Region bewegen will.
Herr Friedrich, nach acht Jahren kehren Sie als Funktionär zum BFV zurück, wie hat man Sie rumgekriegt, den Posten zu übernehmen?
Jürgen Friedrich: Rumgekriegt ist vielleicht das falsche Wort. Nach der ersten Anfrage und sehr zielführenden persönlichen Gesprächen mit der Bezirksvorsitzenden Sabrina Hüttmann, sowie der Aufforderung und Bestärkung von ehemaligen und aktiven BFV-Kollegen, dass ich diese Funktion aufgrund meiner positiven Vergangenheit beim BFV annehmen soll, fühle ich mich schon sehr geehrt und stelle ich mich gerne dieser Aufgabe. Ich habe dem BFV viel zu verdanken und konnte hier sehr viele gute Erfahrungen für mein Leben sammeln. Auch sind meine Zeitressourcen mit meinem neuen „Beruf“wieder größer geworden. Nach Rücksprache mit meiner Frau sagte Sie mir hier ihre Unterstützung zu. Denn ohne Zustimmung und Rückendeckung des Partners funktioniert es letztendlich nicht.
Als Kreis-Jugendspielleiter konnten sie schon Erfahrung sammeln. Wie groß ist der Respekt vor der neuen Aufgabe?
Friedrich: Respekt ist sehr wichtig. Ohne Respekt gibt es auch keine Wertschätzung zu dem, was man tut. Eine neue Aufgabe anzutreten, bringt immer viele neue Herausforderungen. Neuen Herausforderungen habe ich mich jedoch schon mein ganzes Leben gestellt, ob privat oder beruflich. Deshalb ist mir nicht bange vor neuen Aufgaben, neuer Verantwortung und vor wichtigen Entscheidungen. Ich vergleiche es wie nach einem Umzug. Neue Kollegen, neue Vereine, geänderter Spielbetrieb und neue Tools, zu dem mir aus der Vergangenheit bekannten Jugendspielbetrieb.
Der Job wird wohl einen beträchtlichen Teil Ihrer Freizeit ausfüllen ...
Friedrich: Ich kenne den Zeitaufwand aus meiner BFV-Vergangenheit. Hier war der größte Zeitaufwand die jährlichen Jugend-Hallenturniere. Diese Turniere sind im Herrenbereich überschaubar. Der größte Zeitaufwand, erklärten mir meine Kollegen, ist die Zeit der Relegationsspiele. Hier ist aufgrund des engen Zeitfensters volles Engagement jedes Einzelnen erforderlich. Ansonsten versprach mir die Bezirksvorsitzende, Sabrina
Hüttmann, bei unseren Sondierungsgesprächen, dass mir noch genügend Zeit für andere Hobbys bleibt. Ich spiele sehr gerne Golf und hoffe, dass ich dies weiter tun kann.
Gibt es eine Art Einarbeitungsphase?
Friedrich: Ja die gibt es, jedoch ist die Einarbeitung noch nicht abgeschlossen. Einweisungen in die verschiedenen Tools, sowie Vorgehensweisen und Arbeitsabläufe, haben mir meine Spielleiterkollegen bereits gegeben. Ich werde anfangs nicht gravierend ins Geschehen eingreifen und große Veränderungen anstreben. Ich möchte zuerst meine Spielleiterkollegen und ihre Vorgehensweise zum Spielbetrieb kennenlernen und mir hiermit einen Überblick verschaffen. Mir ist es wichtig, die Menschen im Umfeld des Spielbetriebes, wie Vereine und Kolleginnen und Kollegen, persönlich kennenzulernen und ihre Erwartungen aufzunehmen.
Sind Sie bereits in die aktuelle Saison eingebunden?
Friedrich: Für den laufenden Spielbetrieb, Saisonfinale, Relegation etc. bin ich noch nicht eingebunden, da dies noch von meinem Vorgänger organisiert wurde. Ansprechpartner sind hier die Gruppen-Spielleiter und der Bezirksspielleiter. Bei unseren nächsten Ausschuss-Sitzungen, Bezirksund Kreis-Ausschuss, werden wir dann im Detail die Ligeneinteilung mit den entsprechenden Ansprechpartnern festlegen. Ich werde jedoch bei dem einen oder anderen Entscheidungsspiel persönlich vor Ort sein, um mich bei den Vereinen vorzustellen. Mein „offizieller“Start ist dann für die Saison 2024/2025 vorgesehen.
Was ist Ihnen persönlich besonders wichtig im Fußball?
Friedrich: Ich gebe zu, dass mich die Entwicklung im Amateurfußball beunruhigt, wie zum Beispiel, das immer mehr Mannschaften aus dem Spielbetrieb „wegbrechen“. Jedoch die größere Beunruhigung sehe ich im zunehmend negativen Verhalten auf den Sportplätzen. Hier sehe ich es als eine meiner ersten Aufgaben, entsprechend auf die Vereine einzuwirken! Denn gut gemeint ist oft nicht gut gemacht. Hier gibt es noch großes Verbesserungspotenzial in Bezug auf Gewaltprävention. Dies wird eines meiner ersten Hauptthemen sein.
Welcher Verein liegt Ihnen persönlich am Herzen?
Friedrich: Als gebürtiger Augsburger freue ich mich natürlich, dass der kleine schwäbische Verein, der FC Augsburg, seit 13 Jahren in der Bundesliga besteht.
Foto: Friedrich/Interview: S. Anton