Rieser Nachrichten

FCA hat Vorentsche­idungen schon getroffen

Sportdirek­tor Jurendic kündigt Veränderun­gen an, Trainer Thorup will mehr Qualität.

- Von Robert Götz

Als am Samstagabe­nd die Spieler des FC Augsburg zur großen Saison-Abschlussf­eier mit den Sponsoren im Kongress im Park eintrafen, da wurden sie mit viel Beifall empfangen. Rund zwei Stunden zuvor waren die Bundesliga-Profis nach dem finalen Gastspiel bei Bayer Leverkusen in eine Charter-Maschine auf dem Flughafen Köln-Bonn gestiegen, um rechtzeiti­g zurückzuko­mmen. Das 1:2 beim neuen deutschen Meister bedeutete zwar die fünfte Niederlage in Folge, noch nie seit dem Bundesliga-Aufstieg verlor der FCA öfter hintereina­nder, doch überwog in der Kongressha­lle dann doch die Freude über den frühzeitig­en Klassenerh­alt und die drittbeste Abschlussp­latzierung mit dem elften Rang in der Bundesliga-Historie.

Es war eben eine Bundesliga-Saison der Extreme. Darauf wies auch FCA-Geschäftsf­ührer Michael Ströll in seiner Rede hin. „Hinter uns liegt eine anstrengen­de Saison“, erklärte er und ließ die Spielzeit noch einmal Revue passieren.

Er erinnerte an den Katastroph­enstart, die Entlassung von Trainer Enrico Maaßen („Menschlich nicht einfach, inhaltlich hundert Prozent überzeugt“), die Verpflicht­ung von Jess Thorup („Vom ersten Gespräch weg hat er uns inspiriert“), den Thorup-Start mit dem 5:2 in Heidenheim, an das 6:0 in Darmstadt, an die vier Siege in Folge und an den frühzeitig­en Klassenerh­alt („Aller Ehren wert“). Aber auch die Niederlage­n-Serie am Ende thematisie­rte er, wie auch sein Ziel, das er vor der Saison artikulier­t hatte: immer mal wieder unter die Top Ten der Bundesliga

zu kommen. „Ich bin total überzeugt davon, dass wir das auf Strecke erreichen werden, auch wenn wir es in diesem Jahr nur um einen Platz verpasst haben.“Dass es dazu Veränderun­gen im Kader braucht, weiß Ströll nur zu gut. Darüber wollte er am Samstag nicht reden: „Wer einen Ausblick erwartet, wo man noch ein bisschen auf den Putz und irgendwelc­he Kampfparol­en raushaut? Nein, das werden wir heute nicht machen.“Ein paar Stunden zuvor hatte Sportdirek­tor Marinko Jurendic in Leverkusen erklärt, dass „viele Vorentsche­idungen schon getroffen sind, um den Kader zu verändern.“Allerdings gebe es auch noch Märkte nach der Europameis­terschaft und die Vorbereitu­ng sei lange. „Wir machen das in Ruhe und hoffen, dass es uns gelingt, eine schlagkräf­tige, gute Truppe aufzustell­en.“Trainer Jess Thorup hat da klare Vorstellun­gen: „Für mich geht es um Qualität. Wer kann uns helfen, den nächsten Schritt zu machen? Wir brauchen Qualität in der Breite, aber auch in der Startelf, damit wir weiter oben mitspielen können.“Denn mit Platz elf war er eigentlich nicht so richtig zufrieden .

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Foto: Federico Gambarini Jess Thorup (re.) beglückwün­scht Xabi Alonso

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