Heiko Maas hat guten Lauf
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Zahl der Gesetzesinitiativen von Heiko Maas (SPD) lässt vermuten, er wäre schon zehn Jahre im Amt. Tatsächlich ist es erst etwas mehr als ein Jahr. Im Dezember 2013 wurde er überraschend Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz. Viele im Berliner Politikbetrieb haben ihn anfangs unterschätzt. Doch schneller als jeder andere Kabinettsneuling konnte Maas wichtige Themen und Positionen besetzen. Mit Tempo, Ausdauer und dem richtigen inneren Kompass überzeugte der Triathlet viele Skeptiker. Ein nicht unkritischer Kommentar des Innenpolitik-Chefs der „Süddeutschen Zeitung“, Heribert Prantl, las sich dieser Tage in Kenntnis des Autors fast schon wie eine politische Seligsprechung, das Porträt „Der Weltverbesserer“von Anna Prizkau in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“wie eine persönliche Liebeserklärung. Maas ist mit seinen Themen von Kampf gegen Kinderpornografie über Mietpreisbremse bis zum Anti-Doping- Gesetz omnipräsent. Auch Konflikten weicht er nicht aus. Gegen seinen Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel hat er sich als härtester Pegida-Kritiker profiliert, dessen Richtung dann auch noch von der Kanzlerin übernommen wurde.
Im Saarland reibt sich manch einer bei so viel Tatendrang und Durchsetzungskraft die Augen. Ist Maas doch hier drei Mal daran gescheitert, Ministerpräsident zu werden. Vielleicht haben gerade diese Niederlagen Maas für das harte Pflaster in der Bundeshauptstadt gestärkt. Aus dem Verlierer von Saarbrücken ist jedenfalls ein Gewinner in Berlin geworden. Fleiß, Durchhaltevermögen und Risikobereitschaft zahlen sich auch in der Politik aus.
In diesem Sinne ein schönes Wochenende