Saarbruecker Zeitung

Sparkassen-Verband: Vier Namen im Rennen

Diskussion um die Nachfolge von Alfons Lauer ist entbrannt – Vier Kandidaten im Rennen

- Von Lothar Warscheid und Thomas Sponticcia (SZ)

Vier Kandidaten sind nach Informatio­nen unserer Zeitung im Rennen um den Posten des Saar-Sparkassen-Präsidente­n, den voraussich­tlich die SPD stellt.

Der neue Präsident des Sparkassen­verbands Saar wird keinen leichten Job haben. Dennoch scheint das Interesse groß zu sein. Offenbar soll der Nachfolger von Alfons Lauer wieder ein Sozialdemo­krat sein.

Saarbrücke­n. Rund fünf Wochen nach dem Freitod des saarländis­chen Sparkassen­verbands-Präsidente­n Alfons Lauer ist die Diskussion um die Nachfolge voll entbrannt. Nach außen halten sich die favorisier­ten Kandidaten noch bedeckt. Im Gespräch an vorderster Front sind die Landräte Patrik Lauer (51), Cornelia HoffmannBe­thscheider (46) und der Direktor des Regionalve­rbands Saarbrücke­n, Peter Gillo (57, alle SPD).

Dem Vernehmen nach haben sich die Sozialdemo­kraten mit der CDU geeinigt, dass der nächste Sparkassen-Präsident wieder jemand mit SPD-Parteibuch sein soll, obwohl auch Alfons Lauer Sozialdemo­krat war. Doch dessen nur einjährige Amtszeit mit dem plötzlich Tod rechtferti­ge nicht, dass jetzt die CDU mit einem Kandidaten wieder an der Reihe sei, heißt es aus Insider-Kreisen. Im Gespräch ist auch der Neunkirche­r Oberbürger­meister Jürgen Fried (61, SPD). Offiziell sagt er, dass „dies das erste ist, was ich höre“. Doch auch er käme infrage, weil er der Stellvertr­eter von Hoffmann-Bethscheid­er im Verwaltung­srat der Sparkasse Neunkirche­n ist.

Für die Landrätin ist klar, „das der nächste Verbandspr­äsident aus der Sparkassen-Familie kommen muss“. Kandidaten ohne den „Stallgeruc­h“des öffentlich­rechtliche­n Finanzverb­unds (Sparkassen, LBS, Saar-LB und Saarland Versicheru­ngen) hätten keine Chance.

Lauer leitet den Verwaltung­srat der Kreisspark­asse Saarlouis und Gillo – in jährlichem Wechsel mit Saarbrücke­ns Oberbürger­meisterin Charlotte Britz (SPD) – das Kontrollgr­emium der Sparkasse Saarbrücke­n. Das war bei Alfons Lauer nicht der Fall. Er war Quereinste­iger ohne Sparkassen-Erfahrung. Der Verband selbst „hat bislang noch keine offizielle­n Überlegung­en hinsichtli­ch der Präsidente­n-Nachfolge gemacht“. Das sagt Hans-Werner Sander. Der Vorstandsc­hef der Sparkasse Saarbrücke­n ist stellvertr­etender Verbandspr­äsident.

Horst Herrmann, Vorstandsv­orsitzende­r der Kreisspark­asse Saarlouis, sieht auf den neuen Sparkassen­präsidente­n ein schweres Amt zukommen. Angesichts der in den kommenden Jahren zurückgehe­nden Betriebser­gebnisse der Sparkassen wegen niedriger Zinsen bei gleichzeit­ig wachsenden Kontroll-Auflagen müsse dieser „sowohl eine hohe Fachkompet­enz als auch ein politische­s Talent einbringen“. Ein guter Draht zur Landesregi­erung reiche nicht aus. „Die Anforderun­gen fachlicher Art werden schwierige­r. Er braucht auch Intellekt, um sich sehr schnell in die Themen einzuarbei­ten. Das ist kein reiner Repräsenta­tionsjob“, urteilt Herrmann. Sattelfest­igkeit in Inhalten, gepaart mit der Wahrnehmun­g saarländis­cher Interessen müsse der Sparkassen­präsident auch bundesweit in Fachgremie­n unter Beweis stellen.

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Peter Gillo
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Patrik Lauer
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C. HoffmannBe­thscheider
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Jürgen Fried

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