Sparkassen-Verband: Vier Namen im Rennen
Diskussion um die Nachfolge von Alfons Lauer ist entbrannt – Vier Kandidaten im Rennen
Vier Kandidaten sind nach Informationen unserer Zeitung im Rennen um den Posten des Saar-Sparkassen-Präsidenten, den voraussichtlich die SPD stellt.
Der neue Präsident des Sparkassenverbands Saar wird keinen leichten Job haben. Dennoch scheint das Interesse groß zu sein. Offenbar soll der Nachfolger von Alfons Lauer wieder ein Sozialdemokrat sein.
Saarbrücken. Rund fünf Wochen nach dem Freitod des saarländischen Sparkassenverbands-Präsidenten Alfons Lauer ist die Diskussion um die Nachfolge voll entbrannt. Nach außen halten sich die favorisierten Kandidaten noch bedeckt. Im Gespräch an vorderster Front sind die Landräte Patrik Lauer (51), Cornelia HoffmannBethscheider (46) und der Direktor des Regionalverbands Saarbrücken, Peter Gillo (57, alle SPD).
Dem Vernehmen nach haben sich die Sozialdemokraten mit der CDU geeinigt, dass der nächste Sparkassen-Präsident wieder jemand mit SPD-Parteibuch sein soll, obwohl auch Alfons Lauer Sozialdemokrat war. Doch dessen nur einjährige Amtszeit mit dem plötzlich Tod rechtfertige nicht, dass jetzt die CDU mit einem Kandidaten wieder an der Reihe sei, heißt es aus Insider-Kreisen. Im Gespräch ist auch der Neunkircher Oberbürgermeister Jürgen Fried (61, SPD). Offiziell sagt er, dass „dies das erste ist, was ich höre“. Doch auch er käme infrage, weil er der Stellvertreter von Hoffmann-Bethscheider im Verwaltungsrat der Sparkasse Neunkirchen ist.
Für die Landrätin ist klar, „das der nächste Verbandspräsident aus der Sparkassen-Familie kommen muss“. Kandidaten ohne den „Stallgeruch“des öffentlichrechtlichen Finanzverbunds (Sparkassen, LBS, Saar-LB und Saarland Versicherungen) hätten keine Chance.
Lauer leitet den Verwaltungsrat der Kreissparkasse Saarlouis und Gillo – in jährlichem Wechsel mit Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) – das Kontrollgremium der Sparkasse Saarbrücken. Das war bei Alfons Lauer nicht der Fall. Er war Quereinsteiger ohne Sparkassen-Erfahrung. Der Verband selbst „hat bislang noch keine offiziellen Überlegungen hinsichtlich der Präsidenten-Nachfolge gemacht“. Das sagt Hans-Werner Sander. Der Vorstandschef der Sparkasse Saarbrücken ist stellvertretender Verbandspräsident.
Horst Herrmann, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Saarlouis, sieht auf den neuen Sparkassenpräsidenten ein schweres Amt zukommen. Angesichts der in den kommenden Jahren zurückgehenden Betriebsergebnisse der Sparkassen wegen niedriger Zinsen bei gleichzeitig wachsenden Kontroll-Auflagen müsse dieser „sowohl eine hohe Fachkompetenz als auch ein politisches Talent einbringen“. Ein guter Draht zur Landesregierung reiche nicht aus. „Die Anforderungen fachlicher Art werden schwieriger. Er braucht auch Intellekt, um sich sehr schnell in die Themen einzuarbeiten. Das ist kein reiner Repräsentationsjob“, urteilt Herrmann. Sattelfestigkeit in Inhalten, gepaart mit der Wahrnehmung saarländischer Interessen müsse der Sparkassenpräsident auch bundesweit in Fachgremien unter Beweis stellen.