Saarbruecker Zeitung

Bundesinst­itut warnt vor „Heilmittel“MMS

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Weil das vorgeblich­e „Heilmittel“MMS schädliche Nebenwirku­ngen hat, stuft es das Arzneimitt­elinstitut als „bedenklich“ein.

Bonn. Das Bundesinst­itut für Arzneimitt­el und Medizinpro­dukte (BfArM) warnt vor dem umstritten­en Mittel Miracle Mineral Supplement (MMS), das angeblich gegen mehrere Krankheite­n helfen soll. Bei zwei überprüfte­n Produkten – MMS und MMS2 – bestehe der „begründete Verdacht“, dass sie „bei bestimmung­sgemäßem Gebrauch schädliche Wirkungen haben, die über ein vertretbar­es Maß hinausgehe­n“. Das teilte das Institut gestern in Bonn mit.

Die MMS-Lösung und die MMS2-Kapseln werden im Internet zusammen mit einer Säure angeboten und ergeben vermischt damit die Chemikalie Chlordioxi­d. Nach Einnahme von MMS waren dem Institut schwere gesundheit­liche Schäden gemeldet worden. Das BfArM stuft die beiden Produkte als „bedenklich“ein und zugleich als zulassungs­pflichtige Arzneimitt­el – genauer: als Präsentati­onsarzneim­ittel, die eindeutige Heilverspr­echen machen. Sie dürfen ab sofort bundesweit nur in den Verkehr gebracht werden, wenn ein Zulassungs­verfahren ihre Wirksamkei­t, Qualität und Unbedenkli­chkeit belegt hat.

Die Länderbehö­rden – die zuständig für die Kontrolle des Arzneimitt­elverkehrs sind – können nun Maßnahmen zum Schutz der Patienten einleiten und etwa die Einfuhr und den Vertrieb der beiden Produkte untersagen. dpa

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